Wechsel von Frei zum FC Basel steht bevor

Donaueschingen. Der Wechsel von Alex Frei von Borussia Dortmund zum Schweizer Spitzenklub FC Basel steht bevor. Der BVB-Stürmer, der gestern seinen 30. Geburtstag feierte, will zurück in seine Heimat. Jetzt müssen sich die Klubs auf eine Ablöse einigen. Im Gespräch sind 3,5 Millionen.

Michael Zorc konnte gestern den Nachmittag genießen. Mit dem BVB-Trainerstab hatte er in einem Freundschaftsspiel im Trainingslager in Donaueschingen eine Journalistenauswahl abgefertigt. Dabei trumpfte der Sportdirektor wie in alten Zeiten auf. Erst erzielte er vier Tore. Dann griff sich der BVB-Dauerkapitän die Trophäe für den Sieger des Spiels. Anschließend war Zorc wieder zurück im Arbeitsalltag. Und das heißt intensive Verhandlungen mit dem FC Basel.

»Das ist für für mich ein Herzenswunsch«

„Der Klub hat angefragt, sie wollen Alex Frei”, bestätigte Zorc und sprach mit einem alten Bekannten. Mit Bernhard Heusler, für das Tagesgeschäft verantwortlicher Vizepräsident des FC Basel, hatte der BVB-Sportdirektor den Transfer von Mladen Petric und das Ausleihgeschäft von Delron Buckley abgewickelt. Heusler soll in einem ersten Gespräch zwei Millionen Euro geboten haben, der BVB fordert vier Millionen Euro.

Heuslers FC Basel braucht nach einer schlechten Vorsaison einen torgefährlichen Stürmer. Und Alex Frei wäre die Idealbesetzung: Der Rekordtorjäger der Eidgenossen genießt in seiner Heimat Kultstatus und würde bei einem Wechsel mit Abstand bestbezahlter Fußballer der Schweizer Liga.

Frei wünscht sich einen Wechsel. „Das ist für mich ein Herzensangelegenheit”, sagte er am Tag seines 30. Geburtstags. Frei stammt aus der Region um Basel, spielte drei Jahre in der Jugend des FC. Und für den Schweizer Kultklub, hatte er letztes Jahr angekündigt, wolle er noch als Profi auflaufen und dort seine Karriere beenden.

Jetzt muss noch der BVB zustimmen, da Frei bis 2010 in Dortmund unter Vertrag steht. „Wir wollen, dass er weiter bei uns spielt und bleibt”, sagte Hans-Joachim Watzke. „Auf der anderen Seite, wenn sein Heimatverein anfragt, ist das schon ein Thema. Wir werden mit Alex sprechen”, so der BVB-Boss.

Frei war 2006 für fünf Millionen Euro nach Dortmund gekommen. In seiner ersten Bundesliga-Saison erzielte der ehemalige französische Torschützenkönig 16 Treffer. Danach warfen ihn Verletzungen zurück. In der letzten Saison knüpfte er wieder an die alte Stärke an, erzielte als torgefährlichster BVB-Profi zwölf Treffer und bereitete weitere acht Tore vor. Bei den Dortmunder Fans ist Frei, Mitglied des Mannschaftsrats, längst Kult. Im Verein wird der Lautsprecher mit eigener Meinung durchaus kritisch gesehen. Das Verhältnis zu Trainer Jürgen Klopp gilt als nicht unbelastet. „Man kann richtig gut mit ihm klar kommen. Man sollte ihn nur nicht auswechseln”, sagt Klopp. Das hatte er allein in der Rückrunde der letzten Saison acht Mal gemacht.

Lewandowski als Frei-Nachfolger?

Für Klopp könnte sich der Wechsel auszahlen. Die Verpflichtung seines polnischen Wunschstürmers Robert Lewandowski (20, Lech Posen) könnte in Reichweite rücken. Dank der Ablöse für Alex Frei. Beim FC Basel würde für Frei der Kontakt zu Dortmund nicht ganz abreißen. Der langjährige Bundesligaprofi von Bayern München Thorsten Fink, Trainer des FC, kommt gebürtig aus der Westfalenmetropole.