Es läuft gerade richtig gut bei Neven Subotic. Der 21-Jährige ist zentraler Bestandteil der, mit Abstand, besten Abwehr der Bundesliga. Ganze neun Treffer hat sein BVB in bislang 15 Spielen kassiert. Subotic verhindert aber nicht nur Gegentore, er trifft auch selbst.

Vor knapp zwei Wochen, im Heimspiel der Dortmunder gegen Borussia Mönchengladbach, hat der Serbe endlich sein erstes Liga-Tor der Saison erzielt. Natürlich per Kopf. Und bevor es am Samstag gegen Bremen wieder an die Arbeit geht, steht noch ein weiterer Termin für den Innenverteidiger an: Am Freitag wird er 22 Jahre alt. Gefeiert wird im Kreise der Kollegen, im Mannschaftshotel Lennhof. Bei der Spielvorbereitung.

Subotic könnte sich zurücklehnen, den Moment entspannt genießen. Aber er weiß, aus eigener Erfahrung, dass die gute Zeit, die er gerade hat, nicht selbstverständlich ist. Die Familie des Serben flüchtete einst vor dem Bürgerkrieg aus dem ehemaligen Jugoslawien und wanderte über Deutschland in die USA aus. „Ich komme aus einfachen Verhältnissen, wir waren nicht reich. Mein Vater hat auf dem Bau gearbeitet, meine Mutter war Putzfrau“, erklärt Subotic, der es inzwischen als junger Fußballer zu Wohlstand gebracht hat. Und der seine Bekanntheit und Popularität nutzt, „um denen zu helfen, die es nicht so gut erwischt haben, wie ich. Ich bin ja halbwegs berühmt“, sagt er.

„Auf Neven kann man sich immer verlassen“

Seit Subotic 2008 nach Dortmund und zum BVB gekommen ist, engagiert er sich als Botschafter des Kinderlachen e.V. Der Verein erfüllt genau den Kindern, die es nicht so gut im Leben erwischt haben, Wünsche. Subotic läuft für „Kinderlachen“ bei Benefizspielen auf, besucht kranke Kinder oder backt mit Knirpsen als Ernährungsberater gesundes Brot. „Er ist ein besonderer, sehr wertvoller Sympathieträger für uns, der seine Bekanntheit sinnvoll nutzt. Auf Neven kann man sich immer verlassen“, sagt Kinderlachen-Vorstandsmitglied Marc Peine.

Der BVB-Profi geht aber auch dorthin, wo man ihn noch nicht kennt. Für die „Kinderlachen-Kinderstube“ besucht Subotic regelmäßig eine Kindertagesstätte in der Dortmunder Nordstadt und arbeitet bei der Integration von Migrantenkindern. Bei den Zwei- bis Dreijährigen werden Sprachdefizite aufgearbeitet. „An meinem freien Tag spiele ich dort mit den Kindern. Sie lernen die Sprache und machen in dem Alter tolle Fortschritte. Ein ganz besonderes Projekt“, ist Neven Subotic, der für die Kleinen wie ein großer Bruder ist, beeindruckt. „Neven ist unser Lolli-Mann, weil er den Kindern Süßigkeiten mitbringt. Alle mögen ihn dort. Er schaut eben über den Tellerrand hinaus und ist ein toller Typ“, schwärmt Marc Peine.

Außerdem hat Subotic, fast nebenbei, beim Projekt „Respekt – Kein Platz für Rassismus“ mitgearbeitet. Dort engagieren sich auch seine Mitspieler Mohamed Zidan, Nuri Sahin, Patrick Owomoyela und Mats Hummels als Toleranzbotschafter.

„Da ist der Terminplan voll. Fußball spiele ich ja auch noch“, sagt Subotic mit einem Augenzwinkern. Und nimmt sich, wenn mal wieder ein spontaner Anruf der Kinderlachen-Organisatoren kommt, trotzdem gerne kurzfristig Zeit für den guten Zweck.