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Dortmund. Borussia Dortmund hat den Vertrag mit Kevin Großkreutz vorzeitig bis Juni 2014 verlängert. Das wurde auf der Jahreshauptversammlung des BVB verkündet. Präsident Reinhard Rauball wurde mit 100 Prozent der Stimmen wiedergewählt.

Das "M-Wort" steht bei Borussia Dortmund selbst nach der jüngsten meisterlichen Vorstellung und einem weiteren Liga-Rekord auf dem Index. Angesichts der imposanten Zwischenbilanz von 37 Punkten nach 14 Spielen, die bisher nur Bayern München (2005/2006) mit einer allerdings schlechteren Tordifferenz erreichte, ließen sich die Tabellenführer aber zumindest ein erstes Zwischenziel entlocken. "Wir wollen auch noch die nächsten drei Spiele und die Herbstmeisterschaft gewinnen", sagte Kevin Großkreutz nach dem souveränen 4:1 (1:1) gegen Schlusslicht Borussia Mönchengladbach.

Der Nationalspieler verlängerte seinen Vertrag rechtzeitig vor der stimmungsvollen Mitgliederversammlung am Sonntag, bei der auch Präsident Reinhard Rauball ohne Gegenstimme für weitere drei Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, vorzeitig bis 2014 und sandte damit ein weiteres Signal an Mannschaft und Umfeld des Klubs.

Am Vorabend der Versammlung war der BVB auch die zwölfte Begegnung in Folge ungeschlagen geblieben und ist damit nur noch einen Sieg vom Halbzeit-Thron entfernt. "Die Herbstmeisterschaft ist auf jeden Fall ein Ziel, denn das heißt, dass wir einen Vorsprung vor den anderen haben", sagte Mats Hummels. Schon am nächsten Sonntag beim 1. FC Nürnberg soll mit dem achten Auswärtssieg in Serie der inoffizielle, aber oft richtungweisende Titel eingetütet werden.

Kapitän Roman Weidenfeller vermittelten die lautstarken Fan-Gesänge von der Meisterschaft zumindest eine "Gänsehaut", "aber dafür können wir uns noch nichts kaufen". Zugleich verriet auch er ein Hochmaß an Stolz über das bisher Geleistete. "Weil die Mannschaft intakt ist", erklärte der Torhüter, der das achte Saisongegentor zum 0:1 ausgerechnet vom gebürtigen Dortmunder Marco Reus (33.) kassierte, bevor die westfälische Torfabrik ihre Produktion aufnahm.

Niemand unter den 79.200 Zuschauern überkamen Zweifel, dass die Gastgeber das Spiel nicht noch drehen könnten, wenngleich der Ausgleich von Neven Subotic (45.+1) zu einem günstigen Zeitpunkt fiel. Die restlichen drei Treffer, von Shinji Kagawa (52.), Großkreutz (76.) und Lucas Barrios (88.) meisterhaft und spektakulär herausgespielt, verwandelten die Dortmunder Arena in ein Tollhaus. "Einfach großartig" fand auch Trainer Jürgen Klopp jene Szenen mit hohem Unterhaltungswert.

"Da sieht man das gewachsene Selbstvertrauen", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Vom Titel will er ebenso noch nichts wissen wie Klopp, der in der vergangenen Woche seinen Vertrag vorzeitig bis 2014 verlängert hatte. "Ich habe noch kein Gefühl für das Wort Meisterschaft, das ist noch ein ganz, ganz langer Weg", so der 43-Jährige. Nach dem Sieg über Gladbach, der für viele Fans im Vorfeld nur eine Frage der Höhe war, empfand Klopp "mehr Erleichterung als Freude".

Der Traum der rheinischen Borussia (zehn Punkte) vom Coup in Dortmund währte nur kurz, "weil wir uns wieder einmal selbst in Schwierigkeiten gebracht haben", sagte Trainer Michael Frontzeck und meinte besonders das bittere 1:1 unmittelbar vor dem Pausenpfiff nach einem Eckball. Mit der langen Verletztenliste wollte der Ex-Nationalspieler die Blackouts nicht entschuldigen. "Personell gesehen gehen wir in der Defensive auf dem Zahnfleisch. Aber alle, die auf dem Platz stehen, verdienen auch Geld."

In der Gladbacher "Schießbude" (40 Gegentreffer) machte allenfalls Torhüter Christofer Heimeroth eine gute Figur und verhinderte mit Glanzparaden eine noch höhere Pleite. "Wenn wir über 90 Minuten so kompakt wie in der ersten Halbzeit stehen würden, hätten wir alle Möglichkeiten", sagte Heimeroth. Das Patentrezept für die Rückkehr auf den Erfolgsweg nach nur einem Sieg aus den letzten zwölf Spielen kennt jedoch auch er nicht.

Die Gladbacher flüchten sich in Durchhalteparolen und stehen am kommenden Samstag im Heimspiel gegen Hannover 96 unter immensem Druck. "Wir müssen aus den letzten drei Spielen sechs bis acht Punkte holen", forderte Abwehrspieler Tobias Levels.

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