Dortmund. .
Nach dem 4:1-Erfolg über Borussia Mönchengladbach war BVB-Trainer Jürgen Klopp sehr erleichtert. „Es hat lange 2:1 gestanden - da war Gladbach gefährlich“, sagte er. Die Stimmen zum Spiel.
Jürgen Klopp (Trainer Borussia Dortmund): „In der ersten Halbzeit war ich gar nicht unbedingt komplett unzufrieden. Die Mannschaft hat einiges versucht, hat aber das eine oder andere Mal die richtige Abschlusssituation verpasst. Das ist normal, wenn man eine Mannschaft hat, die so spielfreudig ist. Dennoch haben wir zwei herausragende Möglichkeiten gehabt, die Heimeroth aber sensationell gehalten hat. Aber für den riesigen Ballbesitz, den wir hatten, war das natürlich zu wenig. Gladbach war über Marco Reus immer latent gefährlich. Beim Tor war er kaum zu verteidigen – ein tolles Tor. Danach hatten wir natürlich ein bisschen Glück, dass wir kurz vor der Halbzeit noch den Ausgleich machen konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir die besseren Mittel gewählt und die kleinen Lücken in Gladbachs Defensive genutzt. Dann kam der Ball zu Mario Götze, und was der dann einen Sensationsball auf Shinji spielen konnte. Auch die anderen Tore waren dann klasse herausgespielt. Am Ende steht bei uns ganz klar weniger Freude als vielmehr Erleichterung über diesen Sieg. Es hat lange 2:1 gestanden, da war Gladbach immer gefährlich. So richtig erleichtert war ich erst nach dem 4:1.“
Michael Frontzeck (Trainer Borussia Mönchengladbach): „Am Dortmunder Sieg gibt es nichts zu deuteln. In der ersten Halbzeit haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben die Räume eng gemacht und gegen eine spielstarke Mannschaft immer wieder die Räume zugestellt. Zum Ende der ersten Halbzeit konnten wir dann auch für Entlastung sorgen und haben ein wunderschönes Tor zum 1:0 gemacht. Das hätte ich natürlich gerne mit in die Pause genommen, da das der Mannschaft enorm Auftrieb gegeben hätte. So ziehen wir uns dann aber selbst runter, indem wir durch eine Standardsituation kurz vor dem Halbzeitpfiff den Ausgleich kassieren. Nach dem 2:1 wollte die Mannschaft, aber die Dortmunder haben die Räume gut genutzt.“
Marcel Schmelzer (Borussia Dortmund): „Wir wussten, dass die Öffentlichkeit einen hohen Sieg fordert, wir wussten aber auch, was uns erwartet und dass es nicht so leicht würde, wie es der Tabellenstand scheinen lässt. Das hat man in der ersten Halbzeit gesehen, als Gladbach sehr tief stand und aus wenigen Chancen ein Tor gemacht hat. Wenn ein Gegner so tief steht, muss man mehr schießen. Wir haben aber in der ersten Hälfte immer wieder versucht, den letzten Pass in den Strafraum zu spielen. Das ist gegen so tiefstehende Gegner aber nicht möglich. Das haben wir in der Pause angesprochen und abgestellt.“
Nuri Sahin (Borussia Dortmund): „Bis zum Gegentor haben wir ganz gut gespielt, hatten aber zuwenig Abschlüsse. Ich glaube, bis zum Tor hatte Gladbach nicht eine Torchance. Unser Tor vor der Halbzeit war sehr wichtig. So konnten wir noch einmal bei Null anfangen und zeigen, dass wir eine starke Mannschaft sind. Dann kommt von der Bank auch noch Qualität, Kevin macht ein Tor, Toni da Silva spielt einen tollen Pass. An diese vielen Siege gewöhnt man sich nie. Das wird von Mal zu Mal schöner.“
Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund): „In der einen oder anderen Situation waren wir etwas leichtsinnig. Das macht mich immer etwas wütend. Aber hinterher ist natürlich richtig geil, wenn man gewinnt. Wir haben anfangs toll Fußball gespielt, aber dafür kann man sich nichts kaufen. Das hat der Trainer dann auch angesprochen. Wir hatten vor der Partie schon besprochen, dass wir so ein Tor wie das 0:1 kassieren können. Aber wir haben kühlen Kopf behalten und das Spiel gedreht.“
Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund): „Ich saß heute erst auf der Bank, habe aber letzte Woche in Freiburg auch richtig schlecht gespielt. Daher muss ich das akzeptieren und auf dem Platz die Antwort geben. Bei uns gibt es auch keine Unruhe, wenn ein Spieler mal auf der Bank sitzt. Die Siege fühlen sich richtig geil an, wenn man sieht, was heute wieder im Stadion los war. Jetzt wollen wir noch die nächsten drei Spiele gewinnen und dann eine geile Rückrunde spielen. Mein Tor war sehr wichtig für die Mannschaft. Für mich persönlich natürlich auch. Beim Jubel habe ich den Finger vor meinen Mund gehalten, weil ich nach meiner schlechten Leistung in Freiburg nicht übermäßig jubeln wollte. Ich muss ruhig bleiben und darf mich von schlechten Spielen nicht unterkriegen lassen.“