Dortmund. .

In der Partie zwischen dem Tabellenersten und -letzten konnte Borussia Dortmund nach einem Rückstand das Spiel noch drehen und besiegte Mönchengladbach mit 4:1 (1:1).

Das Vorspiel für ein richtig schönes schwarz-gelbes Wochenende hatte der FC Schalke 04 bereits absolviert. In der Samstagnachmittagpartie 0:5 beim 1. FC Kaiserslautern verloren. Da musste die Dortmunder Borussia nur noch die Mönchengladbacher Borussia abservieren, um für ein Stimmungshoch über dem östlichen Revier zu sorgen. Das wurde planmäßig erledigt. Mit 4:1 (1:1) wurde der Tabellenletzte vom Tabellenanführer bezwungen. Dortmund führt damit weiterhin mit souveränem Sieben-Punkte-Vorsprung die Tabelle an und kann sich schon auf ein Winterstimmungshoch vorbereiten.

Angereist war Mönchengladbach durchaus mit ehrbaren Absichten. Das Kellerkind wollte sich in Dortmund am Fußballspiel beteiligen. Er wollte mitmachen und nicht nur als Zuschauerschreck im Signal-Iduna-Park dabei sein. Zumindest hatte Trainer Michael Frontzeck vor der Partie eine Absichtserklärung veröffentlicht: „Die taktische Ausrichtung wird nicht so aussehen, dass wir uns im Sechszehner verkriechen.“ Dass seine Mannschaft in der ersten Hälfte der Begegnung im Wesentlichen damit beschäftigt war, das Schlimmste zu verhindern, durfte also nicht auf mangelnden Willen zurückgeführt werden. Es musste der Gegner zur Erklärung herhalten.

Borussia Dortmund wollte den Ball einfach nicht abgeben. Spielzug um Spielzug inszenierten die selbstbewussten Gastgeber, und mit einer Großchance von Lucas Barrios in der 19. Minute leitete sie auch einen Chancenreigen ein. In der 22.Minute trat Nuri Sahin einen Freistoß. Der Kopfball von Mats Hummels flog über das Tor von Christofer Heimeroth. In der 30. Minute flankte Lukas Piszczeck auf Shinji Kagawa. Der Kopfball des Japaners fand auch nicht den Weg ins Netz. Und dann kam alles anders als es erwartet werden konnte, als es erwartet werden musste. Gladbachs Igor de Camargo ließ einen Ball unkonzentriert passieren, der für ihn bestimmt war. Marco Reus übernahm, trat wuchtig an und schloss wuchtig ab.

1:0. Und ein Treffer, der nach der Floskel schreit: Er fiel aus dem heitersten aller vorstellbaren Fußballhimmel. Im Bereich der Fußballnormalität bewegte sich dagegen das Ausgleichstor der turmhoch überlegenen und nur von Gladbachs beharrlichem Willen eingebremsten Dortmunder. Knapp vor dem Pausenpfiff von Schiedsrichter Manuel Gräfe schlug Mario Götze einen Eckball von der linken Seite. Neven Subotic stand gut und köpfte ein. 1:1.

Pausenremis war eine Überraschung

Dieses Pausenremis war eine Überraschung für die 79200 Fußballinteressierten im Stadion, wie sie sonst nur der waschechte Weihnachtsmann aus dem Sack zaubert. Die Gladbacher Borussia hat seit Wochen über Verletzungsprobleme zu klagen, die sich unangenehm auf die Defensivabteilung konzentrieren. Frontzeck hatte auch diesmal wieder improvisiert und Jan-Ingwer Callsen-Bracker für die Innenverteidigung ins Bundesligalicht zurückgeholt. Der Kollege Jürgen Klopp dagegen bot die Elf auf, die zuletzt in Freiburg gewonnen hatte. Lediglich Reus-Altkumpel Kevin Großkreutz wurde eine Stunde lang ein Schonprogramm auf der Bank verordnet. Für ihn kam zunächst Jakub Blaszczykowski zum Einsatz.

So spielerisch überlegen wie Halbzeit eins absolvierten die westfälischen Borussen die zweite Runde nicht. Früh, in der 52. Minute, brachte Mario Götze den Ball zu Kagawa, und der tanzte Heimeroth aus und traf zum bedeutenden 2:1. Herspielen aber ließen sich die Gladbacher in der Folge nicht. Sie beugten sich nur der überlegenen individuellen Klasse der Dortmunder. In Minute 77 trickste Barrios mit der Hacke den Ball an der gegnerischen Verteidigungskette entlang zu Großkreutz. Der erzielte das 3:1. Und in der 88. Minute dirigierte der eingewechselte Antonio da Silva den Ball zu Barrios. Und der traf durch Heimeroths geöffnete Beine zum 4:1. Dass auch die Rheinländer in Durchgang zwei Chancen durch De Camargo und den eingewechselten Raul Bobadilla hatten, wird Trainer Frontzeck kaum helfen. Das Stimmungstief bleibt ein Stimmungstief. Bei seiner Borussia.