Dortmund. .

Wenn Borussia Dortmund am Freitag in der Bundesliga beim 1. FC Köln antritt, fiebert Florian Kringe mit. Auf der Tribüne. Vor genau zwei Jahren, im Oktober 2008, war Kringe noch der Held im Flutlicht des Kölner Stadions.

FC gegen BVB lautete auch da die Paarung. Und der Dortmunder erzielte gegen seinen Ex-Klub das 1:0. Es sollte der einzige Treffer an diesem Abend bleiben. Kringe war eine feste Größe im BVB-Mittelfeld, sein neuer Vierjahresvertrag lief erst seit wenigen Monaten. „Du hast demonstriert, dass du ein Borusse bist und Klubs aus der Champions League abgesagt“, hatte BVB-Boss Hans-Joachim Watzke Kringe bei dessen Unterschrift gefeiert. Kringe stammt aus der BVB-Jugend, saß bei den Profis im Mannschaftsrat. Bremen, Wolfsburg und die Bayern sollen an dem flexibel einsetzbaren Mittelfeldspieler interessiert gewesen sein.

Nur zwei Jahre später sitzt Kringe auf der Tribüne. Und steht im sportlichen Abseits. In den Planungen des BVB, der seitdem ein halbes Dutzend Mittelfeldspieler geholt hat, spielt der „Borusse“ keine Rolle mehr. Trotz des Vertrags bis 2012. Vergangene Saison hatte der BVB den 28-Jährigen an Hertha BSC Berlin ausgeliehen. Kringe brach sich im ersten Spiel den Mittelfuß und pausierte drei Monate. Dann das Comeback, zehn Spiele und ein Bruch an derselben Stelle. Wieder Pause. In der Sommervorbereitung machte der Fuß erneut Probleme. „Die Rückschläge waren hart. Aber so habe ich gelernt, geduldiger zu sein, als ich bin“, gesteht der gebürtige Siegerländer.

Kringe ist jetzt , wie so oft im vergangenen Jahr, im Aufbautraining. Und mit seiner Krankenakte wohl auch in der Winterpause nicht an einen neuen Verein vermittelbar. So wird das Hertha-Spiel am 10. April 2010 gegen Stuttgart vorerst sein letzter Bundesliga-Einsatz bleiben. Aus dem Karriere-Stillstand wird so ein Karriere-Rückschritt.

Ende des Jahres will er wieder wie ein Fußballer trainieren. Mit Ball. Den hat er zuletzt nur im Fernsehen gesehen. Oder er sieht ihn als Zuschauer im Stadion. Wie Freitag in Köln, wo er vor zwei Jahren als Held gefeiert wurde.