Hamburg. .

Obwohl Borussia Dortmund von einem Champions-Leauge-Platz winkt, spricht Hans-Joachim Watzke vom Abstiegskampf. Nach dem 3:1 beim FC St. Pauli will der BVB-Boss scheinbar den Erwartungsdruck senken.

Borussia Dortmund winkt von einem Champions-Leauge-Platz, aber BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht tatsächlich vom Abstiegskampf. Diese Einschätzung der akuten Lage der Dortmunder macht nach dem 3:1-Auswärtssieg beim FC St. Pauli nur Sinn, um den Erwartungsdruck rund um den Verein zu senken. Von Meisterschaft spricht beim BVB niemand.

Kevin Großkreutz: Bei uns passt momentan einfach alles zusammen und wir genießen das sehr. Die Handschrift unseres Trainers ist in unserem Spiel klar erkennbar und er macht uns deutlich, immer nur an das nächste Spiel zu denken. Aber die Fans dürfen den Augenblick und diesen Tabellenplatz ruhig genießen.

Hans-Joachim Watzke: Trotz aller Fragen der Journalisten lassen wir uns nicht in irgendeine (Meister)-Richtung drücken. Man erreicht gar nichts, wenn man immer nur von großen Zielen spricht. Dadurch ist man nicht erfolgreicher. Ich bin der Meinung, dass man mit 15 Punkten immer noch in akuter Abstiegsgefahr ist. Für uns gilt: Punkten, punkten, punkten. Hohe Ziele sind für uns unrealistisch und wir werden keine Zielsetzung ausgeben. Die Spieler werden sicherlich auch nicht lange auf einer Euphoriewelle schwimmen, denn der Trainer wird sie schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Wenn wir Ostern noch da oben stehen – was ich nicht glaube – können wir noch mal über Ziele sprechen.

In der Erfolgsspur: Neven Subotic (r.) und Doppeltorschütze Kevin Großkreutz.
In der Erfolgsspur: Neven Subotic (r.) und Doppeltorschütze Kevin Großkreutz.

Neven Subotic: Wir mussten heute den Kampf annehmen, das haben wir erst richtig nach dem Gegentor und in der zweiten Halbzeit verinnerlicht. Der Trainer hat uns das in der Halbzeit deutlich gemacht. Im zweiten Abschnitt haben wir defensiv das umgesetzt, was der Coach von uns verlangt hat. Jedes Spiel muss erst gespielt werden und wir können jetzt nicht einfach einen „auf locker machen“. Das Mainz Tabellenführer ist, freut mich sehr. Wir können uns ja jetzt auch noch nichts davon kaufen, wenn wir ganz oben stehen würden.

Sven Bender: Es war schon eine sehr gute Woche für uns, denn wir haben alle drei Spiele für uns gestaltet. Allerdings war das hier in Hamburg nicht unser bestes von den drei Spielen. Aber wir sind immer heiß drauf, das nächste Tor zu schießen und das ist wohl auch ein Erfolgskonzept.

Nuri Sahin: Wir haben uns nach dem 1:1-Ausgleich selbst aus dem Spiel genommen und uns von dem Kampf der Paulianer und der Fans am Millerntor etwas beeindrucken lassen. Aber wir haben die individuell bessere Klasse und die setzt sich dann am Ende doch meist durch.

Mats Hummels: Das Gegentor ist mehr oder weniger aus dem Nichts gefallen. Der Ball kommt zu Ebbers, der ihn irgendwie zu Hennings bringt und der verwandelt eiskalt. Aber es ist hier beim FC St. Pauli die Kunst, dagegen zu halten und das haben wir geschafft – auch wenn wir nach dem 1:1 etwas überrascht waren.

Roman Weidenfeller: Wir haben unsere Fehler nach dem Ausgleich erkannt und der Trainer hat sie in der Pause angesprochen. Wir haben die Zweikämpfe in der zweiten Hälfte dann besser angenommen und das hat uns auf die Siegerstraße gebracht.

Shinji Kagawa: Gerade in den Zeiten, in den es gut läuft, darf man nicht abheben und das werden wir sicherlich nicht tun, denn auch heute haben wir wieder viele Dinge nicht gut gemacht und der Trainer wird mit uns daran arbeiten, diese Dinge abzustellen. Ich habe immer an meine Stärken geglaubt und weiß, was ich kann. Aber ich kann noch besser werden und daran arbeite ich hart.