Dortmund. Der BVB wird seinen Kader verändern. Einnahmen aus der Champions League helfen. Viele Millionenfragen müssen geklärt werden. So ist die Tendenz.

Es gehört zu den Volten des Profifußballs, dass der BVB von der Niederlage gegen Real Madrid, 0:2 wurde das Champions-League-Finale verloren, auch profitiert. Etwa fünf Millionen Euro erhält der Klub von den Königlichen als zusätzliche Prämie für den Transfer von Jude Bellingham, dieser war im vergangenen Sommer nach Madrid gewechselt und hat nun die Königsklasse gegen seinen alten Verein gewonnen.

+++ Kommentar: Ian Maatsen sollte dem BVB viele Millionen wert sein +++

Borussia Dortmund hat durch die überraschende Champions-League-Reise ohnehin außergewöhnlich viel Geld verdient in dieser Saison, über 100 Millionen Euro kommen zusammen; in der Woche vor dem Finale wurde zudem in Rheinmetall ein neuer Werbepartner präsentiert. Umstritten zwar, aber genauso lukrativ, das Rüstungsunternehmen überweist einen zweistelligen Millionenbetrag.

BVB müsste mindestens 30 Millionen für Maatsen bezahlen

Fest steht: Ein großer Teil der Einnahmen soll in den Kader investiert werden. Viele Fragen müssen beantwortet werden. Eine Auflistung, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit.

Voller Trauer: Ian Maatsen, BVB-Leihspieler.
Voller Trauer: Ian Maatsen, BVB-Leihspieler. © Getty Images | Alex Pantling

Ian Maatsen, 22, hat ein persönliches Drama im Londoner Wembleystadion erlebt, beide Gegentreffer konnte man ihm ankreiden. Trotzdem hat der Linksverteidiger den BVB in der Rückrunde auf ein höheres Level gehoben. Ausgeliehen ist Maatsen vom FC Chelsea, Dortmund möchte ihn verpflichten. Die Ausstiegsklausel liegt bei rund 40 Millionen Euro, der Ruhrgebietsklub möchte nur 30 Millionen zahlen. Der Ausgang? Offen. Maatsen, so hört man aus seinem Umfeld, möchte bleiben, doch dies liege nicht in seiner Hand. Die Frage lautet, wie Chelsea mit dem Angebot der Borussia umgeht. Der Niederländer wurde überraschend aus dem EM-Aufgebot seines Heimatlandes gestrichen, im Finale versagten seine Nerven. Seinen Marktwert hat er nicht gesteigert.

Jadon Sancho - das BVB-Risiko wäre wohl zu hoch

Jadon Sancho, 24, ebenfalls ausgeliehen, allerdings von Manchester United, hatte seine großen Momente in der Rückrunde. Doch eigentlich hat er sein Können zu selten abgerufen, um alle Zweifel wegzudribbeln. Das Risiko wäre groß, den Engländer zu verpflichten, ihm einen hoch dotierten Vertrag unterschreiben zu lassen. Wahrscheinlicher ist ein weiteres Leihgeschäft. Wenn überhaupt.

Weitere Infos zum BVB und dem Champions-League-Finale

Serhou Guirassy, 28, gehört als Stürmer des VfB Stuttgart zu den Sensationen dieser Saison. Dortmund kann sich gut vorstellen, den Angreifer zu kaufen. Die Ausstiegsklausel soll bei rund 17,5 Millionen Euro liegen. Bloß befinden sich im Borussen-Kader noch zwei Offensive, die dann abgegeben werden müssten: Youssoufa Moukoko und Sebastien Haller.

Rechts der Champions-League-Pokal, links BVB-Verteidiger Mats Hummels.
Rechts der Champions-League-Pokal, links BVB-Verteidiger Mats Hummels. © dpa | Tom Weller

BVB: Bei Mats Hummels stehen die Zeichen auf Abschied

Mats Hummels, 35, möchte im Urlaub entscheiden, wie es weitergeht. Die Tendenz: Abschied. Dann aber benötigt der BVB dringend einen Ersatz für den Abwehrspieler. Schon stellt sich eine neue Millionenfrage.