Dortmund. BVB sucht einen Stürmer. Auf der Liste steht Serhou Guirassy. Nur müssen dafür noch andere Fragen in Dortmund geklärt werden. Oder?
Borussia Dortmund muss nicht in die Tiefen der eigenen Scouting-Daten hinabtauchen, sondern einfach die drei vergangenen Duelle mit dem VfB Stuttgart betrachten, um die Qualität von Serhou Guirassy wahrzunehmen. In allen drei Spielen hat der 28-Jährige getroffen, insgesamt hat er den Ball in der Bundesliga 28 Mal über die Torlinie für den überraschenden Vizemeister gedrückt. Guirassy gehört zu den Sensationen dieser Spielzeit.
Das weckt das Interesse des BVB, dort arbeitet seit Mai wieder Sven Mislintat, einst Chefscout, nun Technischer Direktor. Der 51-Jährige soll den Kader planen und hat gute Kontakte nach Stuttgart, von 2019 bis 2022 arbeitete er als Sportdirektor bei den Schwaben. Deswegen beschäftigt sich die Borussia nach den Informationen dieser Redaktion auch mit Chris Führich. Damals, und hier schließt sich der Kreis, hat Mislintat Guirassy von Stade Rennes nach Deutschland gelockt.
BVB-Kaderplaner Sven Mislintat kennt Serhou Guirassy
Guirassy kennt Mislintat, Mislintat kennt Guirassy. Dieser hat in seinem Stuttgarter Vertrag eine Ausstiegsklausel verankert, sie soll 17,5 Millionen Euro betragen. Nicht viel für einen Angreifer mit diesen Statistiken. Das Problem: Im Kader der Borussen befinden sich insgesamt drei Stürmer. Einmal Niclas Füllkrug, 31, der die Erwartungen erfüllt hat. Aber auch Sebastien Haller, 29, ein Großverdiener (bis zu zehn Millionen Euro pro Jahr), dessen bemerkenswerte Rückkehr nach seiner Krebserkrankung etwas Märchenhaftes hat, der jedoch derzeit an körperlichen Problemen knabbert. Und Youssoufa Moukoko, 19, die Entwicklung des Talentes stagniert.
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Die Borussen möchten ihrem Kader noch einen anderen Typen als Füllkrug hinzufügen. Beweglicher soll dieser sein, schneller und dem wuchtigen Füllkrug Konkurrenz machen.
BVB und Guirassy - die Zeit drängt
Haller und Moukoko besitzen einen Vertrag bis 2026, gerade bei Moukoko (kann durch Prämien bis zu sechs Millionen Euro im Jahr verdienen) bietet sich ein Leihgeschäft an, damit der noch junge Offensivfußballer mehr Erfahrung sammelt. Die Frage lautet nun, ob der BVB überhaupt so viel Zeit hat, eine Entscheidung bei Haller und Moukoko abzuwarten. Serhou Guirassy ist begehrt, Interessenten gibt es viele.