Mainz. Borussia Dortmund zeigt beim Abstiegskandidaten Mainz 05 eine furchtbare Leistung und geht verdient mit 0:3 unter. Die BVB-Einzelkritik.

Mainz 05 bleibt der Angstgegner von Borussia Dortmund. Mit 0:3 (0:3) ging eine B-Elf des BVB am Samstagabend beim Abstiegskandidaten unter. Die Gäste präsentierten sich nach dem furios gewonnenen Champions-League-Halbfinale unter der Woche in Paris auf zehn Positionen verändert - und lethargisch wie fehleranfällig. Die BVB-Einzelkritik.

Alexander Meyer: Der sonst so zuverlässige Kobel-Vertreter erwischte einen rabenschwarzen Abend. Vor dem 0:2 leistete sich der Ersatztorhüter einen katastrophalen Schnitzer, den Lee dankend annahm. Trug so maßgeblich zur Verunsicherung in der Anfangsphase bei. Zu Beginn der zweiten Halbzeit mit einer starken Doppel-Parade (46.). Note 5

BVB in der ersten halben Stunde völlig von der Rolle

Marius Wolf: Immerhin: Bei den drei Gegentoren war Wolf nicht in der Verlosung. Helfen konnte er seiner Mannschaft aber auch nicht entscheidend. Nach vorne ohne Akzente. Note 4,5

Niklas Süle: Gleich beim ersten Gegentor im Tiefschlaf, als er das Abseits aufhob (12.). Er strahlte zu keinem Zeitpunkt Ruhe und Souveränität aus, die diese Dortmunder B-Elf von einem erfahrenen Mann wie ihm benötigt hätte. Dieses Spiel stellte unter Beweis, warum er im Sommer nicht an der Heim-EM teilnehmen wird. Note 5

BVB-Abwehr: Süle im Tiefschlaf, Morey überfordert

Nico Schlotterbeck: An der Europameisterschaft möchte er unbedingt teilnehmen. Schlotterbeck hat sich zuletzt mit starken Leistungen empfohlen. In einer desolaten BVB-Abwehr war er an diesem Abend noch der beste Dortmunder Akteur. Eine gewisse gedankliche Müdigkeit war aber auch ihm anzumerken. Seinem Bruder Keven und dem VfL Bochum konnte er so nicht helfen. Note 4,5

BVB-Verteidiger Mateu Morey erlebte einen bitteren Abend in Mainz.
BVB-Verteidiger Mateu Morey erlebte einen bitteren Abend in Mainz. © AFP | KIRILL KUDRYAVTSEV

Mateu Morey: Ein ganz bitterer Abend für den lange verletzten Spanier. Die Mainzer hatten ihn früh als Schwachstelle im Dortmunder Spiel ausgemacht und nutzten das eiskalt aus. Leistete sich vor dem 0:1 einen Fehler im Aufbauspiel. In den Zweikämpfen war er überfordert, sein sehenswerter Distanzschuss der einzige Lichtblick (27). Bundesliga-Niveau konnte er nicht nachweisen. Blieb zur Pause in der Kabine. Note 6

Salih Özcan: Enttäuschende Vorstellung des früheren Kölners. Bekam das Zentrum nicht in den Griff, war häufig gedanklich und läuferisch zu langsam. Blieb zur Pause in der Kabine. Note 5,5

BVB-Mittelfeld: Felix Nmecha enttäuscht auf ganzer Linie

Felix Nmecha: Der nächste besorgniserregende Auftritt des 30-Millionen-Mannes. Seine Laufarbeit und Körpersprache machen ihn aktuell zu einem Transfer-Flop. In Mainz konnte er seiner Mannschaft in keiner Phase des Spiels helfen. So geht es nicht mehr weiter. Note 6

Das tat weh: Felix Nmecha ging mit dem BVB in Mainz unter.
Das tat weh: Felix Nmecha ging mit dem BVB in Mainz unter. © dpa | Uwe Anspach

Marco Reus: Ein kraftloser Auftritt des BVB-Routiniers. Das Bemühen konnte ihm nicht abgesprochen werden. Eine Zweikampfquote von 18 Prozent lässt jedoch tief blicken. Ging in der ersten Halbzeit mit seinen Kollegen unter. Nach dem Seitenwechsel leicht verbessert. Er hätte ein anderes letztes Bundesliga-Auswärtsspiel verdient gehabt. Note 5

Donyell Malen: Der Niederländer soll nach seiner Verletzungspause Spielpraxis für das Champions-League-Finale sammeln. Er ging genau wie seine Kollegen unter. Seine Bilanz zur Halbzeit: Nur fünf Sprints und kein Torabschluss. Note 5,5

BVB-Angriff: Bynoe-Gittens bemüht, Moukoko unsichtbar

Jamie Bynoe-Gittens: Er war der auffälligste und agilste Dortmunder Offensivspieler im ersten Durchgang. Dazu musste er nicht viel leisten. Einige erfolgreiche Dribblings reichten dafür aus. Note 4,5

Youssoufa Moukoko: Während des ersten Durchgangs sind mehrere Vermisstenanzeigen für Moukoko eingegangen. Nach dem Seitenwechsel sendete der Mittelstürmer mit einem Abseitstor ein Lebenszeichen (53.). Der 19-Jährige kam im ganzen Spiel auf 17 Ballkontakte und ging völlig unter. Note 6

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Julian Brandt (ab der 46. Minute): Der Spielmacher erhielt nach der Schlacht in Paris wie viele seiner Kollegen eine verdiente Pause und kam erst zur Halbzeit ins Spiel. Immerhin gelang es ihm, dem BVB-Spiel mehr Struktur zu verleihen. Mehr ging für ihn aber auch nicht. Note 4

BVB-Trio kann keine Wende herbeiführen

Ian Maatsen (ab der 46.): Der Niederländer kam zur Halbzeit für den überforderten Morey. Seine Abwehrseite konnte Maatsen stabiliseren, Akzente aber nicht mehr setzen. Note 4

Jadon Sancho (46.): Er kam genau wie Brandt und Maatsen, als das Kind schon in den Brunnen gefallen war. Er versuchte, mit einigen Einzelaktionen die Wende zu erzwingen. Das gelang ihm aber nicht. Seine Dribblings waren nicht erfolgreich. Note 4,5

Ole Pohlmann (ab 69.) und Kjell Wätjen (76.) blieben ohne Note.