Dortmund. Bald endet die Leihe des Engländers, eine Weiterbeschäftigung würde für Dortmund teuer werden. Sollte der BVB in Sancho investieren?

Borussia Dortmund hat am Mittwochabend gegen Paris Saint Germain (1:0) den Türspalt zum Champions-League-Finale ein Stück weiter aufgeschoben – was auch an Jadon Sancho lag. Bald endet seine Leihe, eine permanente Weiterbeschäftigung, also ein Transfer von Manchester United, würde den BVB viel Geld kosten. Sollte Dortmund investieren? Unsere BVB-Reporter Christian Woop und Marian Laske diskutieren.

Der BVB-Reporter

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    Pro: Ja, Jadon Sancho hebt den BVB auf ein anderes Level (von Christian Woop)

    BVB-Reporter Christian Woop.
    BVB-Reporter Christian Woop. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

    Vor ein paar Wochen kam extra ein Reporter aus England ins Ruhrgebiet geflogen, um sich auf die Suche nach der Jadon-Sancho-Magie zu begeben. So gerät man ja leicht ins Schwärmen, wenn Sancho über Abwehrketten zu schweben scheint, wenn er den Ball streichelt, wenn ihm Übersteiger, Haken gelingen, die ein Stadion aufstöhnen lassen. So recht allerdings konnte er sie nicht finden.

    Heute wäre das anders, Jadon Sanchos Formkurve zeigt in den vergangenen Wochen nach oben. Gegen Paris Saint-Germain gelang ihm am Mittwochabend der wohl beste Auftritt seit seiner Rückkehr. Ruft er dies nun noch konstanter ab, kann er den BVB auf ein anderes Level in der Offensive heben. Das Rundum-Paket – Dribbelstärke, Tempo, Torgefahr – bringt kein anderer Dortmunder Angreifer mit.

    BVB: Jadon Sancho wird sich nicht steigern – muss er auch nicht

    Natürlich wäre ein Transfer kostspielig, doch das Risiko ist dabei überschaubar. Ob Sancho im Alter von 23 seinen Zenit noch einmal ausbauen könnte, darf zwar angezweifelt werden. Doch das muss er ja gar nicht, sondern an das Niveau aus seiner ersten Dortmunder Zeit angelangen. Und dahin ist es nicht mehr weit.

    Contra: Nein, ein Transfer von Jadon Sancho ist zu risikobehaftet (von Marian Laske)

    BVB-Reporter Marian Laske.
    BVB-Reporter Marian Laske. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

    Jadon Sancho hat im Interview mit dieser Redaktion einmal berichtet, wie er früher im Park immer Tricks ausprobiert und gedribbelt habe. „Da habe ich so viel Zeit verbracht“, meinte der Engländer im Jahr 2019, damals stieg sein Stern gerade auf.

    Fünf Jahre später hat er im Champions-League-Halbfinale wieder gezeigt, was für ein mitreißender Fußballer er sein kann – und wie er als Unterschiedsspieler mit diesen Fähigkeiten dem BVB auf dem höchsten Niveau helfen kann.

    BVB: Jadon Sancho muss erst im Drei-Tages-Rhythmus liefern

    Doch es gibt diesmal eben auch ein Aber. 2019 schien Sancho auf dem Weg, in die europäische Spitze zu klettern. Aber: Nur weil er seit seinem Wechsel zu Manchester United an Problemen knabbert, ist er überhaupt zurückgekehrt ins Ruhrgebiet.

    BVB-Profi Jadon Sancho.
    BVB-Profi Jadon Sancho. © Getty Images | Lars Baron

    20 Millionen Euro soll der in der London geborene Offensivspieler in England im Jahr verdienen, würde der BVB ihn nun fest verpflichten, müsste der Klub ihm einen hochdotierten Vertrag vorlegen, der an ein zweistelliges Millionengehalt heranreicht. Hinzu kommt eine Ablösesumme. Viel Geld für einen, der erst noch nachweisen muss, dass er wieder im Dreitages-Rhythmus mitreißend auftreten kann. Dortmund benötigt Spieler von Sanchos Format, aber es muss das Ziel sein, einen Transfer zu tätigen, der weniger Risiko mitbringt.

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