Dortmund. Der BVB steht vor dem Finale gegen Mainz 05 kräftig unter Druck. Ein Sieg und der Titel ist perfekt. Die Erfahrung von Mats Hummels soll helfen.

Mats Hummels sah angemessen furchterregend aus, als er durch die Katakomben des Augsburger Stadions stapfte – und erst recht auf dem Foto, dass er im Laufe des Abends über Instagram verbreitete: Die Faust geballt, das Auge gezeichnet von einem Wirkungstreffer, der ihm ein veritables Veilchen und eine getackerte Platzwunde eingetragen hatte. Wie ein Preisboxer sah der 34-Jährige aus, müde, gezeichnet vom schweren Kampf – und ein wenig erleichtert über dessen glücklichen Ausgang.

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Nun ist Hummels kein Boxer, sondern Fußballspieler. Und zur Aufgabenbeschreibung als Innenverteidiger mag das Austeilen dazugehören, doch Hummels ist bei aller Zweikampfstärke eher für seine Eleganz und Antizipation als für ruppige Duelle bekannt. Das hatte er auch während des 3:0-Siegs mit Borussia Dortmund beim FC Augsburg bewiesen, als er viele Bälle klug ablief, den Augsburger Stürmern kaum Raum zur Entfaltung ließ, und einige herausragend präzise lange Bälle auf die schnellen Stürmer einstreute.

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Kurz vor Abpfiff aber musste Hummels benommen ausgewechselt werden, Augsburgs Maximilian Bauer hatte ihn mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Ein echter Wirkungstreffer, der aber keine langfristigen Folgen haben soll: „Er hat ein schönes Veilchen, aber auch er war in der Kabine schon wieder richtig gut drauf“, berichtete Trainer Edin Terzic mit einem Schmunzeln. „Das ist sicher nichts, was ihn aus der Bahn wirft.“

Mats Hummels könnte am Samstag seinen dritten Meistertitel mit dem BVB feiern.
Mats Hummels könnte am Samstag seinen dritten Meistertitel mit dem BVB feiern. © dpa

BVB-Routinier Mats Hummels weiß, wie man Meister wird

Im abschließenden Spiel gegen Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) sollte Hummels wieder zur Verfügung stehen, und das ist eine gute Nachricht für den BVB: Im Verlauf der Saison hatte er seinen Stammplatz zwar verloren, Niklas Süle und Nico Schlotterbeck bildeten das Duo in der Innenverteidigung. Als sich Schlotterbeck aber verletzte, vertrat ihn der erfahrene Hummels mehr als tadellos. Und da unklar ist, ob Schlotterbeck schon wieder die Fitness für 90 Minuten hat, dürfte Hummels auch gegen Mainz gefordert sein – und soll in diesem so spannenden Titelkampf neben seiner Qualität vor allem seine Erfahrung einbringen. Denn Hummels weiß, wie man Meister wird: Zweimal gelang ihm das mit dem BVB, gleich viermal mit dem FC Bayern. Mit seiner Erfahrung kann er nun den vielen Kollegen eine Stütze sein, die das Gefühl noch nicht kennen.

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Und die siebte Meisterschaft für sich hat er fest im nun etwas eingeschränkten Blick: „Worth it“, hatte er zu seinem Bild geschrieben, also: Das war es wert. Und den Zusatz: „Noch 90 Minuten.“