Manchester/Essen. Als Lückenfüller wechselte Manuel Akanji von Borussia Dortmund zu Manchester City. Mittlerweile ist er im Starensemble unumstritten.
Manuel Akanjis außergewöhnliche Fähigkeiten liegen nicht nur auf dem Fußballplatz. Der Schweizer in Diensten von Manchester City ist ein Meister der Zahlen, er kann komplizierte Rechenaufgaben in Windeseile lösen und verblüffte damit schon in so manchem Interview.
Zahlen sind auch die Grundlage des modernen Fußballs. Für alles Mögliche gibt es ja nun sinnvolle wie -lose Statistiken, aus denen Schlüsse gezogen werden können. Manchmal aber lügen Zahlen doch. Zum Beispiel bei Ablösen. Englische Klubs schwimmen dank Investoren seit Jahren im Geld. Effizientes Einkaufen? Hauptsache spektakulär, also teuer soll es sein. Fans auf der Insel denken daher oft: Wenn der Spieler wenig kostet, was kann er dann schon bringen?
Akanji-Ablöse kann für Borussia Dortmund noch steigen
Wenig sind in britischen Maßstäben 18 Millionen Euro Grundablöse, und der Spieler heißt Manuel Akanji. Manchester City hatte den 27-Jährigen am letzten Tag der Sommertransferperiode von Borussia Dortmund abgeworben, um die Verletzung des niederländischen Nationalspielers Nathan Aké (28) zu kompensieren.
Längst aber ist Akanji mehr als ein Lückenfüller. Wenn City heute Abend (21 Uhr/DAZN) bei Bayern München den Einzug ins Champions-League-Halbfinale klarmachen möchte, ist der Schweizer gesetzt in der Riege der Defensiv-Kanten um Aké, Ruben Dias (25) und John Stones (28).
Akanjis Entwicklung ist erstaunlich. Beim BVB wankte er in seinen viereinhalb Jahren ja zwischen der Autorität eines Abwehrchefs und jemandem, der immer für einen Patzer gut war. Zum Ende seiner Zeit im Ruhrgebiet steigerte sich Akanji, wollte aber seinen Vertrag nicht verlängern. Um eine Ablöse zu kassieren, musste der Klub ihn im Sommer verkaufen. Der Betrag dürfte durch Bonuszahlungen noch auf 22 bis 23 Millionen Euro steigern.
Guardiola über Akanji: "Er ist ein Geschenk für jeden Trainer"
Für alle Beteiligten in der Nachbetrachtung ein gutes Geschäft. „Er ist ein Geschenk für jeden Trainer“, schwärmte sein Chef Pep Guardiola über den vielseitigen Abwehrmann, der im Zentrum und rechts verteidigen kann. „Manchen Spielern muss man alles zehn Mal erklären oder mit ihnen zehn Mal üben, bevor sie verstehen, was man von ihnen will“, meint der 52 Jahre alte Star-Trainer. „Dieser Kerl bestreitet eine Trainingseinheit und kapiert es sofort.“
Eben wie Mathe-Aufgaben.