Sinsheim. Der BVB gewinnt 2023 auch schwierige Spiele souverän. Das sorgt für unerwartete Spannung im Titelkampf. Ein Kommentar.
Marius Wolf steht ja eigentlich für das Gegenteil dessen, womit man Borussia Dortmund in den vergangenen Jahren verbunden hat. Der Rechtsverteidiger marschiert ruppig über den Platz, nicht jede Ballannahme gelingt, dafür bleiben die Schultern immer oben. Ein Arbeiter, kein Künstler. Doch durch Malocherfußball haben sich die Schwarz-Gelben nach oben gearbeitet.
Noch geben sich die BVB-Spieler zurückhaltend
Am Samstagabend wurde jener Wolf gefragt, wie er sich denn das das Spiel zwischen dem FC Bayern und Union Berlin anschauen werde. „Auf der Couch“, antwortete er und grinste, weil er wusste, worauf der Fragesteller hinauswollte. Das Wort „Meisterschaft“ nahm Wolf trotzdem nicht in den Mund. Aber genau darum geht es für den BVB nach diesem herausragenden Start ins Jahr 2023 nun. Alle Spiele hat die Auswahl von Trainer Edin Terzic gewonnen, sie wirkt gefestigter, überzeugter. Probleme hatte die Borussia auch bei der TSG Hoffenheim, doch derzeit schafft sie es, ihre Spiele irgendwie zu gewinnen.
Dies sorgt für eine unerwartete Spannung im Titelkampf, plötzlich steht der FC Bayern gewaltig unter Druck. Durch einen Rückschlag im Topspiel gegen das punktgleiche Union Berlin würde der Gegenwind immer heftiger wehen. Den Münchenern fehlt es in dieser Saison an der gewohnten Dominanz. Dies kann sich noch ändern, auch in der Hinrunde zogen sie nach anfänglichen Problemen durch eine Siegesserie davon. Erstmal reist in Union aber der selbstbewussteste Außenseiter der Liga an. Berlin hat den Rekordmeister schon mehrfach geärgert.
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Auf Platz vier steht RB Leipzig, unterschätzen sollte man Marco Roses Mannschaft in diesem Titelgerangel nicht. Die Scheinwerfer leuchten derzeit vor allem auf die wiedererstarkten Dortmunder, der Rückstand der Leipziger auf die Borussia beträgt allerdings nur vier Punkte. Am kommenden Freitag messen sich beide Konkurrenten. RB könnte heranrücken.
All das verdeutlicht, wie eng es an der Spitze zugeht. Nach vielen langweiligen Titelrennen sollten Fans dies genießen. Im Stadion – oder wie Marius Wolf auf der Couch.