Der BVB wird sich von Mahmoud Dahoud trennen. Das fügt sich in den laufenden Umbruch, und dennoch könnte Dortmund das bereuen. Ein Kommentar.
Nichts ist so beständig wie der Wandel – diese Weisheit prägte einst der Grieche Heraklit von Ephesos. Borussia Dortmund kann er damit nicht gemeint haben, vor 2500 Jahren gab es noch keine Fußballklubs, nicht einmal Traditionsvereine. Der Satz passt aber doch ganz gut zum BVB, wo sich der Umbruch zur liebgewonnenen Tradition entwickelt hat. Über all die Jahre wurden zwar immer wieder starke Kader zusammengestellt, für die ganz großen Erfolge aber reichte es seit 2012 nicht mehr. Es passte nie perfekt – auch weil im Zweifel immer hochtalentierte Edeltechniker statt kernige Kämpfer geholt wurden.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl baut den Kader um
Aktuell wird wieder einmal umgebrochen beim BVB. Sportdirektor Sebastian Kehl ist ja erst seit einem Jahr im Amt und zimmert nun an einem Kader nach seinen Vorstellungen, der kernige Kämpfer sehr wohl enthalten soll. Und dazu gehört die Entscheidung, sich im Sommer von Mahmoud Dahoud zu trennen.
Das kann man falsch finden, weil Dahoud in guter Form zu den besten Kreativspielern des BVB zählt, weil nur wenige das Spiel von der Sechserposition derart beschleunigen können. Wenn aber fußballerische Begabung allein nicht mehr ausschlaggebend sein soll, wenn auch Kriterien wie Kampfgeist und Kampfkraft zählen, ist die Entscheidung nachvollziehbar – und dazu bemerkenswert konsequent.
Dem BVB droht ein Mittelfeldloch
Sie ist aber auch riskant: Dahoud geht, Jude Bellingham möglicherweise auch, Marco Reus wird nicht jünger und sein Vertrag ist auch noch nicht verlängert – dem BVB droht in der Saison 2022/23 ein veritables Loch im Mittelfeldzentrum. Emre Can ist noch da, der aktuell gut spielt, aber noch viel besser verdient – auch nicht so erstrebenswert.
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BVB: Kehl wird kluge Entscheidungen treffen müssen
Und Salih Özcan hat gehobenes Bundesliga- oder gar Champions-League-Niveau noch nicht durchgängig nachweisen können. Kehl wird nun einige kluge Entscheidungen für diese neuralgische Position treffen müssen. Sonst könnte man Dahouds Abschied in Zukunft noch bereuen.