Bremen. Borussia Dortmund gewinnt durch Tore von Bynoe Gittens und Brandt bei Werder Bremen 2:0 und hält engen Kontakt zur Spitzengruppe der Bundesliga.

Und am Ende brauchte es dann doch nur einen Ballkontakt, um die Angelegenheit in die richtigen Bahnen zu lenken, um das intensive, mitunter aber zähe Bundesligaspiel bei Werder Bremen für Borussia Dortmund zu entscheiden: Jamie Bynoe Gittens war eben erst eingewechselt worden, stand noch keine Minute auf dem Platz, da machte sich Nico Schlotterbeck mit Ball energisch auf in Richtung Bremer Strafraum. Die Werder-Spieler versuchten zu klären, der Ball landete bei Bynoe-Gittens – und der drosch ihn zum erlösenden 1:0 ins Netz. Am Ende konnte sich der BVB über einen 2:0 (0:0)-Sieg und damit den fünften Bundesliga-Erfolg in Serie freuen – und sich in der Nähe der Tabellenspitze festsetzen.

BVB-Trainer Edin Terzic wechselt munter durch

BVB-Trainer Edin Terzic hatte gegenüber dem 2:1-Sieg im DFB-Pokal beim VfL Bochum gleich auf fünf Positionen gewechselt: Marco Reus, Giovanni Reyna, Youssoufa Moukoko, Nico Schlotterbeck und Raphael Guerreiro rotierten in die Mannschaft, Salih Özcan, Bynoe-Gittens, Sebastian Haller und Mats Hummels mussten auf der Bank Platz nehmen – Marius Wolf fehlte mit Schulterproblemen.

BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko reicht nach seiner Auswechslung Sebastian Kehl die Hand.
BVB-Stürmer Youssoufa Moukoko reicht nach seiner Auswechslung Sebastian Kehl die Hand. © firo

Die fehlende Abstimmung sollte sich im Laufe des Spiels bemerkbar machen, obwohl es zunächst nicht danach aussah. Neun Minuten waren gespielt, da meldete sich der BVB erstmals im gegnerischen Strafraum an: Guerreiro nahm Julian Brandts Steilpass technisch hochwertig in einer fließenden Drehbewegung mit und schoss von halblinks – Jiri Pavlenka hielt. Und wenig später war es Julian Ryerson, der bei einem Konter von rechts nach innen zog und knapp vor der Strafraumgrenze abzog – das Tor aber verfehlte (12.). Der BVB hatte das Geschehen in der Anfangsviertelstunde im Griff, Werder kam nur selten in Strafraumnähe.

Bremen erarbeitet sich zahlreiche Chancen

Nach und nach aber arbeiteten sich die Gastgeber in dieses Spiel herein und wurden in der Folge sogar die gefährlichere Mannschaft: Niklas Süle blockte Niclas Füllkrugs Schussversuch (18.), und dann hatte Ryerson etwas Glück, als er Mitchell Weisers Flanke recht unbeholfen zu klären versuchte. Der Ball trudelte in Richtung des eigenen Tors, wäre wohl vorbei gegangen – aber Gregor Kobel ging auf Nummer sicher und lenkte die Kugel ins Toraus (21.). Werder war nun am Drücker, nach einer abgewehrten Ecke zog Weiser direkt ab, allerdings etwas zu zentral, sodass Kobel den scharfen Schuss parieren konnte (23.).

Die BVB-Torschützen in  Bremen: Julian Brandt (r.) und  Jamie Bynoe-Gittens
Die BVB-Torschützen in Bremen: Julian Brandt (r.) und Jamie Bynoe-Gittens © firo

Das aber war es dann erst einmal mit fußballerischen Glanzlichtern, stattdessen grätschte Leonardo Bittencourt äußerst rüde gegen Moukoko, der dabei umknickte – und wenig später ausgewechselt werden musste. Es kam Haller (28.). Und der musste mit ansehen, wie die Partie zusehends verflachte. Gegen das intensive, extrem mannorientierte Pressing der Bremer gelang den Dortmundern kaum noch ein sauberer Spielaufbau, meist wurden die Bälle lang nach vorne geschlagen und kamen postwendend ebenso lang zurück.

BVB: Nach der Pause ändert sich das Bild

Erst nach der Pause sollte ich das Bild ändern – und wie: Bellingham schlug einen langen Ball, Reus enteilte Niklas Stark und schoss, doch Pavlenka wehrte ab (46.). Und wenig später war es eine echte Glanzparade des Bremer Torhüters, die die BVB-Führung verhinderte, als Ryerson geflankt und Bellingham frei vor dem Tor volley abgeschlossen hatte (50.).

Doch der Dortmunder folgte die Bremer Drangphase, die Hanseaten übernahmen die Kontrolle, kamen immer mal wieder gefährlich in den Strafraum – aber nicht zu gefährlichen Abschlüssen. Terzic wechselte noch einmal doppelt, brachte Bynoe-Gittens für den schwachen Giovanni Reyna und Salih Özcan für den nicht viel besseren Reus (66.).

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Und der Wechsel sollte prompt seine Wirkung zeigen: Nico Schlotterbeck trat an, ein Klärungsversuch landete im Strafraum bei Bynoe-Gittens – und der schloss sofort trocken ab. Unhaltbar für Pavlenka rauschte der Ball ins Netz (67.).

BVB-Sieg in Bremen: Julian Brandt setzt den Schlusspunkt

Werder mobilisierte noch einmal alle Kräfte, rannte an – wurde aber nicht mehr wirklich gefährlich. Stattdessen schickte Guerreiro Julian Brandt noch einmal steil, der umkurvte Strak und schob den Ball ins lange Eck – die Entscheidung (85.).