Bochum. Beim 2:1-Sieg in Bochum war Borussia Dortmunds Torhüter Gregor Kobel ein Garant des Siegs – und gab sich anschließend bescheiden.
Gregor Kobel konnte mit der Frage nicht viel anfangen. Ob er viel mehr zu tun gehabt habe als gewünscht, wollte ein Journalist vom Torhüter wissen, nachdem der mit Borussia Dortmund einen hart umkämpften 2:1 (1:0)-Sieg beim VfL Bochum eingefahren hatte. „Ich wünsche mir das genau so, das ist gut so“, sagt Kobel und grinste.
Endlich hatte seine Mannschaft ihn wieder einmal gebraucht, nachdem sie vier Tage zuvor den 5:1-Sieg gegen den SC Freiburg weitgehend ohne Hilfe des Torhüters eingefahren hatte. In Bochum wurde er nun gebraucht – und wie: Gleich zweimal lief Christopher Antwi-Adjei allein aufs Dortmunder zu, gleich zweimal stand nur noch Kobel zwischen dem Bochumer Angreifer und dem Torerfolg – und gleich zweimal blieb der BVB-Torhüter Sieger in diesem Privatduell. Erst wehrte er Antwi-Adjeis Schuss ab, und als der ihn später umdribbeln wollte, hatte Kobel die Lunte gerochen, nahm dem Bochumer Angreifer den Ball vom Fuß – und verhinderte so das mögliche 1:1. Das fiel zwar später doch noch, allerdings per Elfmeter – da hatte Kobel keine Abwehrchance.
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„Ich bin heilfroh, dass wir so einen überragenden Torhüter wie Gregor Kobel haben“, freute sich BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl. „Dafür ist er am Ende auch da, dass er uns im Spiel hält.“ Ähnlich pragmatisch sah es Kobel selbst: „Niemand braucht sich bei mir zu bedanken, das ist mein Job“, sagte der Torhüter über seine starken Paraden. „Die Mannschaft hat es sich heute erkämpft, und zur Mannschaft gehöre auch ich. Es war kein Sieg mit Zauber, aber mit viel Herz und Kampf.“
Beim BVB keimen wieder leichte Titelhoffnungen auf
Und erneut mit einer weitgehend sattelfesten Hintermannschaft. Nur zwei Gegentore gab es in den jüngsten drei Spielen, eins davon jener Elfmeter in Bochum, der äußerst diskutabel war. Die Dortmunder Defensive steht derart gut, dass längst wieder zarte Titelhoffnungen sprießen bei Schwarz-Gelb. Im Pokal fehlen dazu noch drei Siege und auch in der Bundesliga ist man wieder mitten im Geschäft – auch dank seines starken Torhüters.
„Diese Ruhe, die er ausstrahlt, diese Sicherheit – so ist er auch als Typ in der Kabine“, schwärmte Trainer Edin Terzic. „Er ist sehr klar in seinen Taten und Gedanken. Er ist ein extrem wichtiger Spieler für uns, als Torhüter sowieso – aber auch mit seiner Persönlichkeit.“