Dortmund. Der BVB hat sich kurz vor Bundesliga-Start in der Defensive verstärkt. Julian Ryerson kommt von Union Berlin. Warum das ein guter Transfer ist.
Der BVB hat kurz vor dem Jahresauftakt in der Fußball-Bundesliga auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Wie der Verein am Dienstag bekannt gab, wechselt der norwegische Außenverteidiger Julian Ryerson (25) vom Tabellenfünften Union Berlin zum BVB. Der 25-Jährige erhält einen Vertrag bis 2026, die Ablöse soll fünf Millionen Euro betragen. Eine Reaktion auf den verletzungsbedingten Ausfall von Thomas Meunier (Muskelfaserriss). Doch wie passt der neue Mann zum BVB? Kann er den Dortmundern weiterhelfen? Eine Analyse von Createfootball liefert die Antworten.
BVB-Zugang Julian Ryerson in der Analyse
Stärken
- Vielseitigkeit
- Physis
- Zweikampf
- Spielverständnis
- Flanken
- Dribbling
Schwächen
- Offensivoutput
- Verhalten im Spielaufbau
- Kopfballspiel
- Passspiel
Spielstil von BVB-Zugang Julian Ryerson
- Extrem stabil ohne große Leistungsschwankungen
- Spielte bei Union Berlin auf beiden Seiten, aber auch schon als Halbverteidiger im Mittelfeld
- Bearbeitet die ganze Seite dank seiner Laufstärke
- Agiert offensiv flexibel: Flanke, Schuss, Dribbling und Steilpass hat er im Repertoire
- Verteidigt extrem aggressiv -> setzt seinen Gegenspieler sofort unter Druck
- Cleverer Spieler. Weiß, wann er offensiv unterstützen oder defensiv absichern muss
- Erobert viele Bälle im Gegenpressing zurück
- Bislang nur wenig im Spielaufbau eingebunden und mit Luft nach oben im Vertikalspiel
Wie passt Julian Ryerson zum BVB?
Der Transfer macht für die Dortmunder Sinn. Ryerson kann beide Außenverteidigerpositionen spielen. Einen Qualitätsverlust müsste der BVB nicht hinnehmen, auch zu Notlösungen müsste Trainer Edin Terzic nicht mehr greifen. In der Hinrunde musste etwas Thorgan Hazard als Außenverteidiger aushelfen.
Auch offensiv kann der 25-Jährige Akzente setzen. Er hat in dieser Saison die zweitbeste Dribbling-Erfolgsquote der Bundesliga. Der BVB hat das Team mit den zweitmeisten 1-gegen-1 Situationen der Liga. Das passt perfekt.
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Ryerson ist mit seinen 25 Jahren noch entwicklungsfähig. In den letzten Jahren konnte er sich stets steigern. Darüber hinaus agiert er extrem zuverlässig, ist zudem international erfahren und kennt die Bundesliga. Ein guter Ersatz für die häufig verletzten Meunier und Guerreiro.
Bedenken gibt es jedoch auch: Bei Union Berlin spielte er im 5-3-2-System. Der BVB agiert hingegen zumeist mit einer Viererkette, Ryerson muss sich schnell umstellen. Das gilt auch für die Spielphilosophie. Der BVB muss das Spiel häufig selbst machen, bei Union war das seltener der Fall. Dazu muss der Zugang seine Passqualitäten erhöhen.
Benchmarking der relevanten Daten
Spieler | Guerreiro | Meunier | Ryerson |
Defensivduelle % | 68,52 | 52,63 | 58,44 |
Interceptions | 5,06 | 5,57 | 3,96 |
Erfolgreiche Offensivaktionen | 2,49 | 3,16 | 4,7 |
Flanken | 1,99 | 2,86 | 3,38 |
Flanken % | 41,67 | 57,89 | 41,46 |
Erfolgreiche Dribblings | 1,01 | 1,2 | 2,8 |
Gespielte Pässe | 54,28 | 52,68 | 30,52 |
Pässe % | 86,11 | 77,71 | 74,59 |
Torschussvorlagen | 0,83 | 0,75 | 0,82 |
Pässe in Strafraum | 2,57 | 3,31 | 3,22 |
Alle Daten pro 90 Minuten in der Bundesligasaison 2022-23.
Fazit zu BVB-Transfer Julian Ryerson
- Rückkehrer Sebastien Haller könnte extrem von seiner hohen Flankenfrequenz (3,38 pro Spiel) profitieren. Modeste (abhängig von Flanken) hing in der Hinrunde zumeist in der Luft.
- Löst die Problemstelle Außenverteidiger, die beim BVB seit Jahren präsent ist. Ryerson ist eine sehr solide Lösung „ohne“ finanzielles Risiko. Ein Backup für beide Defensivseiten. Zudem wird ein Konkurrent im Kampf um die Champions League geschwächt.
- Ryerson hat vor allem in dieser Saison eine extrem starke Entwicklung genommen, weitere Schritte sind durch neue Aufgaben definitiv möglich.
- Bislang in der Saison noch ohne Scorerpunkt -> Offensivoutput aber beim BVB als Außenverteidiger nur bedingt gefragt -> wird seine Vordermänner dafür absichern