Manchester. Der BVB ist heute in der Champions League bei Manchester City klarer Außenseiter. Nicht nur Erling Haaland ist eine Bedrohung. Ein Kommentar.
Sebastian Kehl wusste natürlich, dass er gegen Windmühlen ankämpfte. Aber der Sportdirektor von Borussia Dortmund musste es ja versuchen, als er auf dem Weg zum Champions-League-Spiel bei Manchester City mit Journalisten über die anstehende Partie sprach. „Es geht nicht nur um Erling Haaland“, sagte Kehl also. „Manchester hat insgesamt eine sehr gute Mannschaft, sie ist Favorit in der Gruppe und möglicherweise auch in der Champions League.“ Mit der Ansage aber erwischte der BVB-Sportdirektor die falsche Zielgruppe.
Es ist die große Geschichte des Spiels, das Wiedersehen des BVB mit seinem Ex-Torjäger – das weit mehr Beachtung findet als das mit Manuel Akanji, Ilkay Gündogan und Sergio Gomez. Deshalb ist es entscheidender, dass Kehl mit seinen Warnungen an anderer Stelle durchdringt – bei den Spielern. Haaland ist natürlich die größte Bedrohung für das Dortmunder Tor, aber nicht die einzige. Wer sich nur auf den Norweger konzentriert, wird sein hellblaues Wunder erleben – denn auch Kevin De Bruyne, Riyad Mahrez, Jack Grealish, Bernardo Silva, Phil Foden und Ilkay Gündogan wissen, wo das Tor steht.
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Dortmund ist klarer Außenseiter gegen diese geballte Weltklasse, da muss man sich nichts vormachen. Das allerdings entlässt die Mannschaft nicht aus der Verantwortung, ihr Möglichstes für einen Erfolg zu geben. Eine zweite Pleite in Serie würde empfindlich auf die Stimmung drücken. Ein Erfolgserlebnis dagegen brächte mächtig Selbstvertrauen. Die Chancen sind überschaubar, aber vorhanden: In der vorletzten Saison war man in zwei Spielen ganz nah dran. Es half allerdings, dass ein gewisser Haaland damals noch für Dortmund spielte.