Im dritten Jahr in Serie meldet der BVB einen Verlust. Und doch gibt es Zeichen der Hoffnung in der Bilanz – aber auch Risiken. Ein Kommentar

Wie immer ist es Ansichtssache, ob das Glas halbvoll oder halbleer ist. Borussia Dortmund hat am Freitag im dritten Geschäftsjahr in Serie einen Verlust gemeldet, was vor Ausbruch der Corona-Pandemie undenkbar war. Die schlechten Zahlen aber lassen sich mit Covid-19 einerseits gut erklären – und andererseits liefert die Bilanz des Klubs zahlreiche Hinweise, dass die Krise oder zumindest ihre schlimmsten Folgen überstanden sein könnten.

456,9 Millionen Euro hat der BVB erwirtschaftet, was nah am letzten Ergebnis vor Ausbruch der Krise liegt. Und das bei einer Stadionauslastung von im Schnitt 40 Prozent, bei fallenden TV-Erlösen national und international. Dafür steigen die Erlöse beim Sponsoring deutlich – und in diesem Jahr strömen auch die Zuschauer zurück in die Bundesliga-Stadien. Das größte des Landes in Dortmund ist bis zum Jahreswechsel ausverkauft.

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Zeichen der Gesundung – aber für Entwarnung ist es zu früh

Es gibt also robuste Zeichen der Gesundung – für Entwarnung ist es aber noch deutlich zu früh. Sollten die Corona-Zahlen im Winter wieder deutlich steigen, sollten dann auch Veranstaltungen wieder stärker reglementiert werden, wäre das ein harter Schlag für einen recht gesunden Klub wie den BVB. Er würde es wohl überstehen, wenn auch mit Schmerzen. Bei anderen Klubs aber, die schon vor und in der Krise erst recht Finanzprobleme hatten, könnten dann tatsächlich die Lichter ausgehen.

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Denn die Zeiten, in denen die Branche eisern gespart hat, sind längst vorbei. Bei so manchem Spieler und Berater war die Krise ohnehin nie wirklich angekommen und nun klettern die Gehälter wieder in einstige Höhen, von denen man sich doch eigentlich voller Demut verabschieden wollte. Aber wer konkurrenzfähig ist, muss viel Geld ausgeben, das bleibt so – auch der BVB will sich ja weiterhin jedes Jahr für die Champions League qualifizieren. Ein paar Grenzen aber gibt es noch, einen Cristiano Ronaldo will sich der Klub ausdrücklich nicht leisten – der wäre freilich auch ohne Corona-Krise nicht zu bezahlen gewesen.

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