Glasgow/Dortmund. Der BVB verkörpert derzeit nur internationales Mittelmaß. Das ist gefährlich für das Geschäftsmodell und die Zukunft des Klubs. Ein Kommentar.

Die Automatismen immerhin greifen nach wie vor bei Borussia Dortmund: Einem überzeugenden Auftritt (6:0 gegen Borussia Mönchengladbach) folgte mit dem 2:2 bei den Glasgow Rangers verlässlich die nächste Enttäuschung.

Worte reichen beim BVB nicht mehr

Und dann folgten die bekannten Rituale: Selbstgeißelung der Spieler, scharfe Kritik durch die Verantwortlichen und die Versicherung des Trainers, dass man trotz aller Enttäuschung weiter an den Schwächen arbeiten und im kommenden Spiel wieder eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten werde.

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So oder so ähnlich erlebt nach dem Champions-League-Aus im Herbst, der DFB-Pokal-Pleite im Januar und nun dem Scheitern in der Europa League. Die stete Wiederholung zeigt: Mit Worten allein ist es ganz offensichtlich nicht getan.

Zukunft des BVB steht auf dem Spiel

Natürlich, der BVB wird in der laufenden Saison von einer nahezu grotesken Verletzungsproblematik begleitet. Außerdem wird er das wichtigste Saisonziel, die Qualifikation zur Champions League, mit größter Wahrscheinlichkeit erreichen.

Niemand wird ernsthaft kritisieren, dass Dortmund dem übermächtigen FC Bayern nicht auf Dauer Paroli bieten kann, dafür sind die Voraussetzungen so unterschiedlich. Wer allerdings auf den großen finanziellen Vorsprung des Rekordmeisters verweist, sollte in den Pokalwettbewerben nicht allzu oft an Klubs scheitern, die finanziell deutlich weniger Schlagkraft haben.

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In der Liga erreicht der BVB seine Ziele seit vielen, vielen Jahren mit großer Verlässlichkeit, das ist aller Ehren wert. International aber verkörpert man aktuell nur Mittelmaß. Das ist gefährlich für die Geschäftsmodell und Zukunft des Klubs, denn hochbegabte Spieler lockt man nur mit der Aussicht auf gute Auftritte in der Champions League. Allein deswegen darf es nach dieser erneuten Enttäuschung kein „Weiter so“ geben.