Hamburg. Durch das 1:2 bei St. Pauli verpasst der BVB das nächste Saisonziel und die größte Titel-Chance. Entsprechend angefressen reagiert Trainer Rose.

Marco Rose war bedient. Der Trainer von Borussia Dortmund hatte eine 1:2-Niederlage beim Zweitliga-Spitzenreiter FC St. Pauli verfolgen müssen, die das Achtelfinal-Aus im DFB-Pokal bedeutete. Und Rose ärgerte sich mächtig darüber, mit welcher Haltung seine Mannschaft in die Partie gegangen war – oder besser: welche Haltung sie zu Beginn des Spiels hatte vermissen lassen.

BVB-Trainer Marco Rose reagiert zornig

Der Trainer war also zornig, und der Zorn sollte so schnell auch nicht verrauchen. Weder an den Mikrofonen der übertragenden Sender ARD und Sky noch später in der Pressekonferenz sparte Rose mit Kritik an der Mannschaft. „Ich bin einfach sauer“, schimpfte er, „weil es ein Achtelfinale war, weil es die Chance auf einen Titel war, weil wir grundsätzlich in guter Verfassung sind – und das Spiel in den ersten zehn Minuten einfach wegschenken und deswegen hinterherlaufen.“

Die Mannschaft sei „nicht so in den Pokalabend gestartet, wie man in einen Pokalabend startet“, ergänzte Rose dann noch. „Dass du dich selbst so in Probleme bringst, ist nicht zu erklären und nicht zu entschuldigen.“ Da wusste er schon, dass nun alle Debatten rund um die Mentalität der Mannschaft wieder aufkommen würden. „Es ist schade und ein Stück weit doof von uns, dass wir genau diese Klischees wieder bedienen“, haderte der Trainer. „Ich möchte, dass wir an dem Thema arbeiten und dass wir die Abstände, in denen wir dieses Klischee bedienen und die Diskussionen immer wieder aufflammen, größer werden lassen.“

Rose vermisst die Energie

Statt Energie aus den zurückliegenden beiden Bundesligapartien zu ziehen, dem späten 3:2 gegen Eintracht Frankfurt und dem fulminanten 5:1 gegen den SC Freiburg, versäumte es die Mannschaft, den nächsten Schritt nach vorne zu machen. „Wir sind da zu inkonstant und deswegen müssen wir uns die Kritik gefallen lassen, dem müssen wir uns stellen“, meinte Rose. „Wir müssen eine Leistungskultur entwickeln, dass wie nie zufrieden sind – und heute sind wir sicher nicht zufrieden.“