Leipzig. Nach schwacher Leistung verliert der BVB verdient mit 1:2 in Leipzig. Ein Neuzugang gibt weiterhin Rätsel auf. Ein Kommentar.

Natürlich wäre es etwas früh, wenn der FC Bayern jetzt schon einmal das Weißbier für die üblichen Meisterschaftsfestivitäten kaltstellen würde. Die Saison ist noch lang und vier Punkte Vorsprung sind nicht viel. Und doch spricht einiges dafür, dass dieser elfte Spieltag ein entscheidender gewesen ist, wenn es um das Titelrennen in der Bundesliga geht.

Der FC Bayern hat den Tabellendritten SC Freiburg selbst besiegt und hat danach verfolgen können, wie Verfolger Borussia Dortmund bei RB Leipzig 1:2 verliert. Schon früh in der Saison scheint sich abzuzeichnen, dass es wieder keine zweite Mannschaft geben wird, die jene Konstanz an den Tag legt, die den Rekordmeister seit vielen, vielen Jahren auszeichnet.

BVB-Neuzugang Malen kann Sancho noch nicht im Ansatz ersetzen

Natürlich, es lassen sich Erklärungen finden für Dortmunds Niederlage in Leipzig: Viele Verletzte, viele müde Spieler, der Substanzverlust war in Leipzig nicht zu übersehen. Aber das reicht nicht als Erklärung, das sahen auch die Dortmunder so. Noch sind die Ideen von Trainer Rose nicht überall in der Mannschaft angekommen, noch greifen die Automatismen nicht – und da muss man vor allem über Donyell Malen reden (Note: 5,5), der einen erschreckend schwachen Auftritt ablieferte. Der Niederländer ist noch nicht ansatzweise angekommen in seiner neuen Mannschaft; er scheint noch nicht begriffen zu haben, dass man auf diesem Niveau auch ein wenig gegen den Ball arbeiten muss, dass zudem ein anderes, schnelleres Spiel gefragt ist als in der schwächeren Eredivisie.

Enttäuscht: Die Dortmunder Axel Witsel, Marco Reus und Thomas Meunier (von links).
Enttäuscht: Die Dortmunder Axel Witsel, Marco Reus und Thomas Meunier (von links). © firo

Apropos schnelles Spiel: Genau damit hatte der BVB nicht erst in Leipzig Probleme, weil seit dem Abgang von Jadon Sancho Flügelspieler fehlen, die Tempo und höchste Qualität vereinen. Dieses Problem wird man frühestens im Winter am Transfermarkt lösen können – alles andere muss Dortmund in den kommenden zwei Wochen angehen.

Leipzig dagegen kann durchatmen: Endlich einmal passten Leistung und Ergebnis, der Klub dürfte mit solchen Auftritten im Rennen um die Champions-League-Plätze schnell wieder mittendrin sein. Aber auch RB hat schon zu viele Punkte liegenlassen, um den FC Bayern ernsthaft zu gefährden.