Dortmund. In der Bundesliga steht der BVB besser da, als es die Leistungen rechtfertigen. Doch für die Mängel gibt es Gründe. Ein Kommentar.

Zehn Spiele, 24 Punkte, Platz zwei in der Tabelle und nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenplatz Bayern München: Tabellarisch ist Borussia Dortmund im Soll. Platz zwei, erster Bayern-Jäger und mit realistischen Chancen, den Branchenprimus auch zu fangen – so sehen sich die Dortmunder am liebsten. Beim reinen Blick auf die Zahlen gibt es also nichts zu meckern.

Aber da ist natürlich auch noch der Blick auf den Rasen und da stellt sich die Sache dann schon etwas differenzierter dar. Das Spiel gegen den 1. FC Köln, an dessen Ende ein 2:0-Sieg stand, hätte der BVB nicht zwingend gewinnen müssen. Köln war die bessere Mannschaft, zumindest mit Ball, das räumte Dortmunds Trainer Marco Rose freimütig ein. Und von dieser Sorte gab es in der laufenden Saison schon das eine oder andere Spiel, Dortmund steht in der Tabelle ein bisschen besser da, als es nach den gezeigten Leistungen sein müsste, weil Spiele gewonnen wurden, in denen man nicht zwingend besser war – zumindest nicht als Mannschaft. Immer mal wieder rettete die individuelle Qualität.

Den BVB plagt akutes Verletzungspech

Zum Vorwurf muss man das den Dortmundern natürlich nicht machen, zumal es gute Gründe dafür gibt, dass die Leistungen noch nicht immer so sind, wie sie sein sollten: Den BVB verfolgt in dieser Saison ein geradezu groteskes Verletzungspech, neben dem besten Stürmer Erling Haaland fehlten gegen Köln acht weitere Spieler.

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Von daher gilt es, einfach nur oben dranzubleiben, egal wie – und das klappt, während die Konkurrenz im Kampf um die Champions-League Plätze durchweg Punkte liegen lässt. Und so bleibt die Hoffnung, dass es endlich mal einen spannenden Titelkampf gibt. Natürlich, der FC Bayern wirkt stabiler, gewinnt seine Spiele – den DFB-Pokal mal ausgenommen – meist überzeugender. Aber der BVB bleibt dran, irgendwie, und das lässt auf einen spannenden Titelkampf hoffen. Es wäre doch schön, wenn sich am 4. Dezember, im direkten Aufeinandertreffen, zwei Kontrahenten auf Augenhöhe begegnen – und das direkte Duell klärt, wie die Kräfteverhältnisse aktuell tatsächlich aussehen.