Dortmund. Auch dank des starken Torwarts Gregor Kobel siegt der BVB gegen Köln. Überzeugen kann neben dem Schweizer auch ein Joker. Die Einzelkritik.

Auch ohne den verletzten Erling Haaland bleibt Borussia Dortmund in der Bundesliga auf Kurs. Dank des 2:0-Sieges gegen den 1. FC Köln liegt der BVB weiter nur einen Zähler hinter dem Spitzenreiter FC Bayern auf Rang zwei. Die Noten zum Spiel.

Gregor Kobel: Riskierte Kopf und Kragen, als er Dudas Fernschuss noch aus dem Winkel kratzte und dabei mit voller Wucht an den Pfosten prallte (20.). Anders als vor einer Woche in Bielefeld konnte er aber weiterspielen. War auch ansonsten da, wenn er gebraucht wurde. Note: 2

Manuel Akanji: Erlaubte sich zunächst im Spielaufbau die eine oder andere unsaubere Szene, leitete aber das 1:0 stark ein. Hatte dann im Laufe des Spiels wie alle Dortmunder so seine Probleme, wenn er sich in seinem Arbeitsbereich mit Modeste auseinandersetzen musste, verlor etwa das Kopfballduell bei der guten Chance des Stürmers (51.). Zu oft in der Verlosung, wenn hinten ein Zweikampf zu verlieren war. Note: 3,5

Mats Hummels: War noch der stabilste BVB-Abwehrspieler, aber auch nicht fehlerfrei. Ließ sich etwa böse von Modeste abkochen, bevor der an Kobel scheiterte (62.). Note: 3

BVB-Abwehrchef Mats Hummels (links) kämpft mit Kölns Anthony Modeste um den Ball.
BVB-Abwehrchef Mats Hummels (links) kämpft mit Kölns Anthony Modeste um den Ball. © firo

Marin Pongracic (bis 58.): Hatte in der Abwehr massive Probleme. Die Zweikampfführung war zu leger, die Abstimmung mit seinen Nebenmännern Hummels und Wolf passte nicht. Hatte ganz großes Glück, als er Uth erst in seinem Rücken laufen ließ, den Kölner dann im Zweikampf nicht stellen konnte – dessen Tor aber nicht zählte, weil der Ball an die Hand gesprungen war (16.). Insgesamt ein Unsicherheitsfaktor und nach knapp einer Stunde ausgewechselt. Note: 5

Kölns Stürmer Mark Uth im Laufduell mit BVB-Verteidiger Marin Pongracic.
Kölns Stürmer Mark Uth im Laufduell mit BVB-Verteidiger Marin Pongracic. © firo

Thomas Meunier: Agierte mit einiger Wucht nach vorne. Sein Schuss aus guter Position geriet zum ungefährlichen Schüsschen (4.), nach seiner starken Balleroberung war die Hereingabe auf Reus einen Tick zu steil (37.). Hatte aber in der Rückwärtsbewegung allerdings auch ein paar kleine Probleme und leistete sich einige gefährliche Ballverluste im Spielaufbau. Note: 3,5

Axel Witsel: Wurde im Spielaufbau von den Kölnern konsequent zugestellt und konnte daher nicht der ballsichere Ruhepol sein, den man sich als Dortmunder wünschte. Erlaubte sich einige riskante Fehlpässe und konnte die Kölner zu selten einbremsen. Note: 4,5

Jude Bellingham: Ganz stark, wie er am gegnerischen Strafraum blitzschnell die Situation erfasste und auf Hazard flankte, der freistehend einköpfte (40.). Davor aber lange nicht so auffällig wie sonst oft und defensiv zu oft mit schwachem Stellungsspiel – was ihm in der Anfangsphase eine Ansage von Abwehrchef Hummels eintrug. Note: 3

Marius Wolf (bis 69.): Weil Köln das Zentrum konsequent zustellte, lief viel über die Flügel und damit auch über Wolf. So hatte der zur Halbzeit die meisten Dortmunder Ballkontakte (47) und auch die beste Zweikampfquote (85,7 Prozent). Stark, wie er etwa über links durchmarschierte und für Reus auflegte (24.). Allerdings entstanden über seine Seite auch viel zu viele hochkarätige Chancen. Note: 3,5

Marius Wolf vom BVB während des Spiels gegen Köln.
Marius Wolf vom BVB während des Spiels gegen Köln. © AFP

Julian Brandt (bis 87.): Zeigte eines seiner üblichen Licht-und-Schatten-Spiele. War sehr oft am Ball, zeigte auch, dass er damit sehr gut umgehen kann – spielte aber auch zu viele Fehlpässe. Zudem muss er dringend an Robustheit im Zweikampf zulegen. Seine Ecke brachte dann aber die 2:0-Führung, beim 1:0 auch beteiligt – insgesamt also ordentlich. Note: 3

Marco Reus: Ein engagierter, aber letztlich unglücklicher Auftritt, weil er seine guten Gelegenheiten nicht nutzen konnte (24., 37.). Aber vorwerfen konnte man ihm wenig, er ackerte vorbildlich, auch gegen den Ball. Note: 3,5

Kölns Torwart Timo Horn ist vor BVB-Kapitän Marco Reus am Ball.
Kölns Torwart Timo Horn ist vor BVB-Kapitän Marco Reus am Ball. © firo

Thorgan Hazard (bis 58.): Legte los wie von der Tarantel gestochen, setzte die Kölner tief in deren Strafraum unter Druck und eroberte mehrfach beinahe den Ball in gefährlicher Position. Legte gut für Meunier vor (4.) und beinahe auch für Reus (9.). Ließ dann aber spürbar nach, vertändelte viele Bälle – stand aber kurz vor der Halbzeitpause goldrichtig und köpfte Bellinghams Maßflanke sicher ein. Nach knapp einer Stunde erschöpft ausgewechselt. Note: 3

Die BVB-Profis um Thorgan Hazard (2. von links) jubeln über den Führungstreffer gegen den 1. FC Köln.
Die BVB-Profis um Thorgan Hazard (2. von links) jubeln über den Führungstreffer gegen den 1. FC Köln. © AFP

Donyell Malen (ab 58.): Kam für Pongracic, zeigte Ansätze seines Könnens, aber vertändelte viel zu viele Bälle. Da muss deutlich mehr kommen. Note: 4,5

Steffen Tigges (ab 58.): Kam für Hazard und besorgte mit seinem Kopfballtreffer die Entscheidung. Zeigte ansonsten im Kombinationsspiel, dass er eher in der U23 in der 3. Liga zu Hause ist, daher lautet die Note: 2,5

Julian Brandt (links) und Steffen Tigges jubeln über das 2:0 für den BVB.
Julian Brandt (links) und Steffen Tigges jubeln über das 2:0 für den BVB. © firo

Felix Passlack (ab 69.): Kam für Wolf und bleibt wegen der zu geringen Spielzeit ohne Note.

Ansgar Knauff (ab 87.): Kam für Brandt. Ohne Note