Bad Ragaz. Der BVB hat ein intensives Trainingslager beendet. Weiterhin plagen Borussia Dortmund Probleme. Doch der Weg scheint der richtige zu sein.

Am Samstag stopften die Profis von Borussia Dortmund ihre Klamotten wieder in den Koffer, mit dem Flugzeug ging es zurück in die Heimat. Nach einem neuntägigen Trainingslager in der Schweiz, das zum einen Probleme verdeutlichte. Zum anderen aber auch das Gefühl erzeugte, dass der Weg des neuen BVB-Trainers Marco Rose in die richtige Richtung führen könnte.

„Wir hatten ein gutes Gefühl in der Woche. Wir hatten eine gute Energie, eine gute Stimmung“, meinte Rose. Der 44-Jährige konnte in Bad Ragaz weiterhin nicht mit der gesamten Mannschaft arbeiten. Erst nach und nach trudelten die Nationalspieler ein, deren Urlaub sich aufgrund der Europameisterschaft verschoben hatte.

BVB tritt am Samstag beim SV Wehen Wiesbaden an

Doch gerade der 3:0-Erfolg im Testspiel gegen den FC Bologna am Freitagabend verdeutlichte, dass die übrigen Profis bereits einige Ideen des Trainers umsetzen. Das Gegenpressing funktionierte, das Offensivspiel berauschte phasenweise. In dieser Verfassung dürfte der BVB trotz einiger Ausfälle im ersten Pflichtspiel am kommenden Samstag im DFB-Pokal gegen den Drittligisten SV Wehen Wiesbaden nicht ausrutschen.

„Wir wollten uns für eine gute Woche noch belohnen und das haben wir gut hinbekommen. Die Jungs sind echt marschiert“, sagte Rose. „Das sah schon ganz anständig aus. Das sollte uns schon Kraft geben für die nächsten Wochen, dass die Dinge gut funktioniert haben.“

BVB-Kapitän Marco Reus überzeugt bislang

Problematisch bleibt die Situation in der Defensive. Mats Hummels schmerzt die Patellasehne. Dan-Axel Zagadou benötigt noch zwei, drei Monate, um seine Knieverletzung auszukurieren. Manuel Akanji trainierte am Samstagvormittag zum ersten Mal. Emre Can kehrte ebenfalls erst spät aus dem Urlaub zurück. „Da fehlt uns natürlich Qualität. Die Jungs aus der U23 machen es gut, die hauen sich rein, hören zu. Aber es sind im Spiel natürlich Kleinigkeiten, die wir von unseren Innenverteidigern gewohnt sind“, meinte Marco Reus.

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Der Kapitän gehört allerdings zu den Spielern, die die Hoffnung nähren, dass die kommende Spielzeit eine besondere werden könnte. Der 32-Jährige hatte im Sommer freiwillig die EM sausen lassen. Nun „hat er keine Einheit verpasst“, so Rose. „Ich froh, dass Marco gesund ist und er Körner tanken konnte.“

In Bad Ragaz tüftelte der Trainer vor allem an der Arbeit gegen den Ball. Gegen Bologna testete er zudem die Raute als System. Dabei drängen vier Spieler ins Mittelfeldzentrum, davor stehen zwei Stürmer auf dem Platz. In dieser taktischen Ausrichtung können also Erling Haaland und Neuzugang Donyell Malen (für 30 Millionen Euro von der PSV Eindhoven) gemeinsam angreifen. „Das ist natürlich sehr offensiv ausgerichtet“, sagte Reus. „Es bedeutet, dass wir den Ball viel im Zentrum behalten, dadurch versuchen, die Außenverteidiger mitzunehmen und torgefährlich zu werden.“

BVB-Trainer Marco Rose lobt Donyell Malen

Malen lernte seine neue Mannschaft im Trainingslager kennen, am Montag trainiert er zum ersten Mal. Er soll in der kommenden Saison Jadon Sancho ersetzen, der für 85 Millionen Euro zu Manchester United gewechselt ist. „Er ist eine Junge mit viel Qualität. Wir sind überzeugt von ihm, deswegen haben wir ihn geholt“, sagte Marco Rose: „Wir haben von vornherein gesagt, dass wir keinen Jadon Sancho bekommen. Aber wir haben jemanden mit viel Qualität bekommen, der auch charakterlich zu uns passt.“

Jetzt bleiben noch ein paar Tage bis zum ersten BVB-Pflichtspiel in Wiesbaden. In denen der neue Trainer weiter daran arbeiten kann, dass der eingeschlagene Weg tatsächlich in die richtige Richtung führt.