Bad Ragaz. Der BVB stolpert bislang durch die Vorbereitung. Trainer Marco Rose erlebt komplizierte erste Wochen bei Borussia Dortmund. Was bedeutet das?
„Ich bin der Marco“, sagt Marco Rose gerne – und bietet seinem Gegenüber das Du an. So auch den Journalisten, die ihn gerade als neuen Trainer von Borussia Dortmund kennenlernen. Nach außen gibt sich der 44-Jährige locker, obwohl sein BVB durch diese Vorbereitung eher holpert.
Marco Rose will das BVB-Spiel flexibler aufstellen
Viele Nationalspieler sind erst kurz vor dem Saisonbeginn zurückgekehrt, ihr Urlaub hat sich aufgrund der Europameisterschaft verschoben. Auch der Transfer von Donyell Malen, der das Loch, das Jadon Sancho durch seinen Abgang hinterlassen hat, zuschütten soll, wurde erst Ende Juli finalisiert. Rose erlebt komplizierte erste Wochen bei der Borussia.
Dabei bedeutet das Amt in Dortmund ja auch für ihn eine große Chance, erstmals trainiert er einen Topklub. Einerseits kann Marco Rose nun um Titel mitspielen. Andererseits muss er dem enormen Druck bei der Borussia standhalten. Seine Elf wird am Rekordmeister FC Bayern gemessen, selbst wenn dieser über deutlich mehr Mittel verfügt.
Auch interessant
Rose betont immer wieder, dass er sich diese Herausforderung bewusst gesucht habe. Über die holprige Vorbereitung wolle er nicht jammern. In den Einheiten kramt der gebürtiger Leipziger häufig die Taktiktafel hervor. Trainingsspiele stoppt er, korrigiert Laufwege. "Wir wollen Dreierkette, Viererkette und Raute spielen können“, meint er. „Es macht unheimlich viel Spaß, mit dem neuen Trainerteam zusammenzuarbeiten. Wir lernen viele neue Dinge dazu. Wir sind gerade dabei, es Stück für Stück mit ins Training und Spiel zu übernehmen“, berichtet Kapitän Marco Reus.
Diese Flexibilität wird der BVB benötigen, möchte er in der kommenden Spielzeit tatsächlich länger am FC Bayern kleben bleiben. In den vergangenen Jahren klafften häufig Löcher im Dortmunder Mittelfeld. Es haperte zudem an Ideen, einen tief stehenden Gegner auszuhebeln. Dadurch schwankte die Borussia lange durch die Saison, erst am Ende gelang die Wende und sogar der Triumph im DFB-Pokal.
Edin Terzic beendete die BVB-Saison als Sieger
Trainer Edin Terzic entwickelte sich zu einem der Gewinner, die Verpflichtung von Marco Rose war zu diesem Zeitpunkt jedoch schon längst besiegelt. Terzic arbeitet jetzt auf der neu geschaffenen Position des Technischen Direktors. Doch man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass sein Name immer wieder ertönen wird, wenn der neue Trainer durch eine Krise wabert.
In der kommenden BVB-Saison drohen Marco Rose einige Stolperfallen. Und es wird spannend sein, ob er seine Lockerheit behalten kann. (las)