Dortmund. Sebastian Kehl wird der neue BVB-Sportdirektor. 2022 löst er Michael Zorc ab. Aber unterschrieben hat er seinen Vertrag noch nicht. Warum?

Die Entscheidung ist längst gefallen. Sebastian Kehl soll im Sommer 2022 neuer BVB-Sportdirektor werden. Dann hört Michael Zorc auf. Eine große Ära - mit Tiefen und vielen Höhen - endet bei der Borussia.

Unterschrieben hat Kehl seinen Vertrag allerdings bislang nicht. Noch müssen ein paar Punkte verhandelt werden. Etwa das Gehalt. Oder die genaue Aufgabenverteilung. Nach den Informationen dieser Redaktion soll das Thema bis zum 1. Juli 2021 erledigt sein, dann beginnt die neue BVB-Spielzeit.

Sebastian Kehl erklimmt als BVB-Sportdirektor die nächste Stufe

Der 41-Jährige soll der Chef der sportlichen Abteilung werden. Es werde keine Doppelspitze geben, heißt es aus Vereinskreisen. Kehl hat also das letzte Wort - Unterstützung soll er aber erhalten. Ein Kandidat dafür: Sven Mislintat, der als ehemaliger Kader-Planer beim BVB in guter Erinnerung geblieben ist, derzeit formt der 48-Jährige die Mannschaft des VfB Stuttgart. Mit Erfolg. Ob er deswegen auf eine Position unter Kehl rutschen möchte, bleibt abzuwarten.

Sebastian Kehl (rechts) herzt BVB-Kapitän Marco Reus.
Sebastian Kehl (rechts) herzt BVB-Kapitän Marco Reus.

Sebastian Kehl erklimmt ab 2022 so oder so die nächste Stufe auf der Karriereleiter. Kehl arbeitet seit 2018 als Leiter der Lizenzspielerabteilung in Dortmund. Die Position wurde damals nach einer komplizierten Spielzeit extra geschaffen, um ihn an die Arbeit im Klub heranzuführen, aber auch um Sportdirektor Michael Zorc zu entlasten. Kehl soll seitdem als Bindeglied zwischen Profis und Führung fungieren, da er sich zuvor 13 Jahre lange das schwarz-gelben Trikot übergezogen hatte. Er führte die Mannschaft viele Jahre als Kapitän auf den Rasen, wurde Deutscher Meister und DFB-Pokal-Sieger.

Sportdirektor Michael Zorc hinterlässt ein großes BVB-Erbe

Es wird spannend, wie Sebastian Kehl das Erbe von Michael Zorc weiterführt. Zorc arbeitet seit 2005 als Sportdirektor, in seiner Amtszeit hat sich die Borussia zum zweitgrößten Klub in Deutschland entwickelt. Allerdings schwächt die Corona-Krise den BVB. Nur wegen dieser Probleme arbeitet Zorc überhaupt bis 2022, eigentlich wollte er schon in diesem Sommer aufhören. (las)