Berlin. Der BVB steht im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig. Für einen Spieler würde sich Sportdirektor Michael Zorc besonders über einen Sieg freuen.
Auch für einen Routinier wie Michael Zorc sind diese Spiele außergewöhnlich. Der Sportdirektor von Borussia Dortmund hat schon viele DFB-Pokalfinals erlebt: Er hat die Trophäe 1989 als Kapitän selbst in die Luft stemmen dürfen und er hat als Sportdirektor erlebt, wie die Mannschaft 2012 und 2017 den Titel holte - aber er war auch bei vier Finalniederlagen dabei.
Nun gibt es am Donnerstagabend gegen RB Leipzig (20.45 Uhr/ARD und Sky) die Chance, die Bilanz ein wenig aufzuhübschen - und die Vorfreude ist groß bei Zorc. "Jetzt kommt das Sahnehäubchen", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. "Wir können einen Titel gewinnen in einer schwierigen Saison. Wir haben vier Jahre keinen Titel geholt, jetzt stehen wir im Finale - und jetzt wollen wir es auch gewinnen."
Und natürlich würde sich der Sportdirektor für den jungen Trainer Edin Terzic und für die gesamte Mannschaft freuen - einen aber hebt er dann doch heraus. "Für viele der Jungs ist das Neuland, die jungen Spieler waren noch nie in einem Finale", meint Zorc an. "Für andere wie Lukasz Piszczek ist es die letzte Möglichkeit, einen Titel zu gewinnen. Dem würde ich das besonders gönnen."
Piszczek hört auf - und geht zurück nach Polen
Piszczek hat den DFB-Pokal schon zweimal mit dem BVB gewonnen, außerdem holte er zwei Meisterschaften und stürmte 2013 ins Champions-League-Finale. Der polnische Rechtsverteidiger ist untrennbar verbunden mit der erfolgreichen Ära Jürgen Klopp, damals war er einer der besten Rechtsverteidiger Europas.
Zuletzt aber war der 35-Jährige meist nur noch Ersatz, das Alter und zwei Hüft-OPs haben ihm die Dynamik früherer Tage genommen. Nach der Saison beendet Piszczek die Profikarriere dann auch, wird nur noch für seinen Heimatverein Goczalkowice auflaufen, wo sein Vater Vizepräsident ist.
Fast 400 Pflichtspiele für den BVB
Bevor es soweit ist, wird der äußerlich ruhige, intern aber wichtige Musterprofi aber noch einmal gebraucht: Mateu Morey ist schwer verletzt, Thomas Meunier hat in seiner ersten Saison beim BVB noch nicht überzeugt - also muss es der Routinier Piszczek mit seiner Erfahrung noch einmal richten gegen Leipzig.
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Es könnte der krönende Abschluss einer Karriere mit fast 400 Pflichtspielen in elf Jahren für den BVB werden - und nicht nur Zorc, nein, alle beim BVB würden es dem Rechtsverteidiger in einem seiner letzten Spiele von Herzen gönnen.