Essen. Zwölf Topklubs planen eine neugegründete Super League. Die Uefa kündigt rechtliche Schritte an. Die Erfolgsaussichten? Gering.
Der Sportrechtler Dr. Paul Lambertz sieht im Gespräch mit dieser Redaktion keine Möglichkeit für die Uefa, den Plan der zwölf Topklubs für eine Super League zu verhindern.
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"Die Uefa hat nach meiner Einschätzung keine Handhabe. Denn rechtlich ist sie Monopolist, schließlich ist sie der einzige Anbieter eines europäischen Wettbewerbs. Sie darf also nicht alles machen, was sie will", erklärt Lambertz. "Insbesondere darf sie sich nicht einfach mit Sanktionen gegen aufkommende Konkurrenz wehren."
Nach dem überraschenden Vorstoß der zwölf Topklubs hatten die Uefa und die Fifa bereits angekündigt, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, um den neuen Wettbewerb zu verhindern. So könnten etwa teilnehmende Vereine oder Spieler für alle anderen Wettbewerbe gesperrt werden.
Uefa plant rechtliche Schritte - Super-League-Klubs wappnen sich
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Allerdings wappnen sich die zwölf Gründungsmitglieder der neu geschaffenen Super League bereits mit rechtlichen Schritte gegen die Einmischung. Dies geht aus einem Brief der Klubs an die beiden Verbände hervor, der der Nachrichtenagentur AFP vorliegt. Die Organisatoren der geplanten Super League haben „vor den zuständigen Gerichten“ einen Antrag gestellt, um „die reibungslose Einrichtung und Durchführung des Wettbewerbs sicherzustellen“, wie es in dem Brief heißt.
Paul Lambertz verweist auf einen ähnlichen Fall. Zuletzt musste die Eislauf-Union (ISU) ihre Statuten ändern, damit Athleten auch an Events außerhalb der ISU teilnehmen dürfen. Damit hatte die EU-Kommission zwei Sportlern Recht gegeben, denen die Teilnahme an einem Privat-Wettbewerb untersagt worden war. "Die Uefa wird das daher auch nicht dürfen. Sie darf die Klubs und Spieler nicht von ihren Wettbewerben verbannen, nur weil sie auch bei der Konkurrenz spielen", meint Lambertz.
Sechs Klubs aus England sind in der Super League
Sechs Spitzenklubs aus England sowie je drei aus Spanien und Italien - darunter Real Madrid, der FC Barcelona, der FC Liverpool und Juventus Turin, aber keine Bundesligavereine - hatten in der Nacht zu Montag die Gründung einer Super League öffentlich gemacht. Schon vor der offiziellen Bestätigung hatten die Uefa sowie die jeweiligen Ligen und nationalen Verbände die Abspaltungs-Pläne scharf kritisiert und gedroht, die Klubs aus den nationalen und internationalen Wettbewerben auszuschließen. (las)