Dortmund. Stürmer Erling Haaland ist seit 585 Minuten ohne Torerfolg. Sonntag kann der BVB-Star gegen Werder Bremen den Negativlauf beenden.
Ansgar Knauff hatte nur wenige Sekunden Zeit, sich allein über sein erstes Bundesliga-Tor für Borussia Dortmund zu freuen. Denn dann kam schon Erling Haaland angerauscht, und knapp 90 Kilogramm geballte Energie prallten auf das BVB-Talent.
Es gehört zu den Charaktereigenschaften des Norwegers, über Treffer seiner Mitspieler mindestens genauso so intensiv zu jubeln wie über eigene. Und das 3:2 durch Knauff am vergangenen Samstag gegen den VfB Stuttgart war ja schließlich auch ein ganz wichtiges Tor, das Haaland mit einem Pass auf den Flügel selbst vorbereitet hatte.
Nein, miesepetrig ist Haaland gewiss nicht, wenn auch mal die Kollegen treffen. Und doch wird es den überehrgeizigen Norweger wurmen, dass er inzwischen seit 585 Minuten ohne eigenen Torerfolg ist. „Natürlich ist man es gewohnt, dass er fast zum Vergnügen Tore schießt, und das in jedem einzelnen Spiel“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic zuletzt über die Flaute des 20-Jährigen. Sorgen mache ihm das aber nicht. „Er ist jung, er ist ein Mensch. Es gibt Zeiten, da trifft man eben nicht“, so Terzic. Manchmal eben auch sieben Pflichtspiele in Folge. Am Mittwoch im Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Manchester City (1:2) blieb Haaland wie schon im ersten Duell mit den Abwehrrecken des englischen Tabellenführers blass.
BVB-Trainer Edin Terzic verzichtet auf Rotation
Im Liga-Endspurt aber muss sich Dortmund wieder auf Haalands Torgefahr verlassen können. Am besten schon heute in der Partie gegen Werder Bremen (15.30 Uhr/Sky). Weil sowohl der Tabellendritte VfL Wolfsburg (2:3 gegen Bayern München), als auch der Vierte Eintracht Frankfurt (0:4 in Mönchengladbach) Punkte liegengelassen haben, könnte der BVB plötzlich wieder in den Kampf um die Champions-League-Plätze eingreifen.
Erling Haaland wird dabei aller Voraussicht eine zentrale Rolle einnehmen. In den vergangenen Wochen hatte Trainer Terzic überwiegend auf Rotation verzichtet, die wichtige Achse aus Mats Hummels, Emre Can, Jude Bellingham und eben Haaland verzeichnete in Absprache mit Trainer-Team und medizinischer Abteilung viele Spielminuten. „Am allerwichtigsten ist, wie es der Spieler selbst wahrnimmt“, so Terzic auf die Frage, wann er seinen Stars eine Pause gönnt. Und Haaland, das ist hinlänglich bekannt, steht nur sehr ungern nicht auf dem Feld. Am liebsten will er über Tore jubeln, möglichst auch wieder über seine eigenen.