Dortmund. Gegen Manchester City spielt der BVB trotz Niederlage groß auf, in der Liga hakt es oft. Sportdirektor Zorc nennt einen Grund dafür.

Die Fragen waren erwartbar, sie waren ja so oder so ähnlich schon oft gekommen in der laufenden Saison. Denn Borussia Dortmunds Partien im Champions-League-Viertelfinale gegen Manchester City boten wieder einmal einen Anlass, sich zu fragen, wie das eigentlich alles sein kann: Wie kann eine Mannschaft unter den besten Acht in Europa stehen, aber gleichzeitig in der Bundesliga im Rennen um Platz fünf weit hinterherlaufen? Wie kann sie einer der besten Klubmannschaften der Welt einen großen Kampf liefern und zweimal nur knapp 1:2 verlieren, aber gegen Köln oder Frankfurt enttäuschende Auftritte hinlegen?

Erklärungsansätze bei Beobachtern, vermeintlichen und tatsächlichen Experten und Fans gehen dann schnell in eine Richtung: Motivation und Mentalität. In der Champions League, gegen große Mannschaften, strengen sich die BVB-Profis eben an, im Liga-Alltag gegen kleine Gegner eher nicht.

BVB tut sich leichter, wenn der Gegner mitspielt

Das mag nicht immer falsch sein, es ist aber ein recht eindimensionaler Erklärungsansatz - findet auch BVB-Sportdirektor Michael Zorc: "Es ist zu einfach, das nur auf eine Kopfsache zu reduzieren", sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. "Das sind unterschiedliche Spiele."

Und zwar nicht nur in der Bedeutung für die Mannschaft, sondern auch die Herangehensweise der Gegner unterscheidet sich meist grundlegend. "Wir tun uns leichter, wenn der Gegner mitspielt und sich nicht tief hinten reinstellt", sagt Zorc. "Das hat man auch gegen Sevilla oder gegen Leipzig gesehen, wo wir ebenfalls Top-Leistungen geboten haben."

Auch Erling Haaland tat sich zuletzt schwer

Wenn sich der Gegner aber am eigenen Strafraum verbarrikadiert, dann tun sich die Dortmunder schwer, Lösungen zu finden. Die fehlten zuletzt auch Erling Haaland. Wenn man die jüngsten Länderspiele dazuzählt, ist der norwegische Stürmer nun schon seit sieben Partien ohne Tor - eine unglaublich lange Zeit für seine Verhältnisse.

Aber auch nicht ungewöhnlich - meint Zorc: "Die Leute vergessen oft, dass er erst 20 ist, und er selbst manchmal auch", erklärt der BVB-Sportdirektor. "Erling ist einer der Spieler mit den meisten Einsatzminuten im Kader.  Da ist es ganz normal, wenn es mal nicht nach Wunsch läuft, insbesondere Phasen, in in diesem Alter." Eine dauerhafte Krise fürchtet Zorc nicht: "Er wird schon wieder seine Tore für uns schießen, keine Sorge."