Dortmund. Bereits beim Spiel gegen Sevilla hatten Fans des BVB gegen geplante Champions-League-Reformen protestiert. Nun ging die Aktion in eine neue Runde
Fast auf den Tag ein Jahr her ist das erste Corona-Geisterspiel in der Fußball-Bundesliga. Es war das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln. Bis auf einige Ausnahmen zu Saisonbeginn sind bis heute pandemiebedingt keine Zuschauer in den Arenen der Bundesrepublik zugelassen. Und doch finden sich immer wieder Botschaften der Anhänger in den Stadien wieder.
So auch in Dortmund. Bereits beim Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Sevilla am Dienstagabend (2:2) hing ein Banner im Stadion des BVB. Platziert hatte es hinter dem Tor das Fan-Bündnis Südtribüne Dortmund. Darauf zu lesen: „Stop UCL Reforms!“ Während der Europapokal-Partie durfte es dort 15 Minuten bleiben. Anschließend musste es auf Drängen der Uefa entfernt werden. Vor der Bundesliga-Partie am Samstagabend gegen Hertha BSC aber war es erneut zu sehen.
Uefa plant mehr Gruppenspiele in der Champions League: BVB-Fangruppen mit Gegenentwurf
Hintergrund sind die geplanten Reformen der Europäischen Klubvereinigung (ECA), die die Fußball-Königsklasse gehörig umstrukturieren will. Fans an vielen Standorten in Europa haben sich dagegen klar positioniert. So auch die Dortmunder Anhänger. Auf ihrer Internetseite erklärt das Fan-Bündnis die Protestaktion wie folgt: „Ein undurchsichtiges “Schweizer Modell”, noch mehr Spiele in einem ohnehin schon überfüllten Terminkalender und ein Rettungsanker für die “Großen”, die sich sportlich nicht qualifiziert haben, führen mit Sicherheit nicht dazu, dass der Wettbewerb wieder fairer wird“, heißt es in der Stellungnahme. „Es scheint vielmehr so, als soll eine Lösung gefunden werden, die der von ECA-Chef Agnelli und seinen Mitstreitern befürworteten Super League möglichst nah kommt und gleichzeitig nach außen hin einen offenen Wettbewerb vorgaukelt.“
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Bereits unter der Woche hatten die BVB-Fanabteilung und der „Club 12“, eine Vereinigung von Bayern-Fans, verschiedene Reformansätze als Gegenentwurf zum „Schweizer Modell“ präsentiert. Dabei geht es unter anderem um eine gerechtere Verteilung der Medien- und Werbeerlöse. Außerdem soll verhindert werden, dass die nationalen Ligen an Bedeutung verlieren. Beim Plan der ECA sind Top-Vereine auch für die Königsklasse gesetzt, wenn sie über ihre Ligen eigentlich den Einzug verpasst hätten.