Dortmund. Nächster Sieg im Kampf um die Königsklasse. Im Heimspiel gegen Hertha BSC gewinnt der BVB mit 2:0. Doch die Dortmunder sorgen sich um Marco Reus.
Borussia Dortmund macht Druck für die erneute Champions-League-Qualifikation. Vier Tage nach dem Viertelfinal-Einzug in der Königsklasse bezwang der BVB am Samstag den Bundesliga-Abstiegskandidaten Hertha BSC dank eines Fernschuss-Flatterballs von Julian Brandt (55.) und des dritten Saisontores von Youngster Youssoufa Moukoko (90.+1) mit 2:0 (0:0). Der Rückstand auf Rang vier beträgt damit zumindest bis zum Sonntag nur noch einen Punkt.
Die Hertha verkaufte sich nach schwachem Start ordentlich, aber der ansonsten hervorragende Torhüter Rune Jarstein griff entscheidend daneben. Am Sonntag droht den Berlinern der Sturz auf Rang 16, der letzte Auswärtssieg ist mehr als vier Monate her. Zudem sah Vladimir Darida nach einem bösen Foul an Marco Reus die Rote Karte (80.).
BVB dominiert - Hertha fast ohne Ballbesitz
BVB-Trainer Edin Terzic ließ den Startelf-Rückkehrer Brandt das Offensivspiel zentral in der Dreierkette aufziehen, Kapitän Reus kam über die rechte Seite und vergab mit einem Volley auch die erste Chance (12.). Vorne lauerte Erling Haaland meist vergeblich auf den Ball.
Hertha-Coach Pal Dardai holte Marvin Plattenhardt für Santiago Ascacibar in die Mannschaft. Er hatte angekündigt, auf dem im Vergleich zum heimischen Olympiastadion edlen Rasen auch vernünftigen Fußball spielen zu lassen. Dafür hätte es allerdings regelmäßigen Ballbesitzes bedurft - der war selten vorhanden. Die Hertha rannte hinterher. Reus setzte einen Freistoß auf die Latte, Jarstein hätte aber pariert (18.).
Einigeln, aber keine Stacheln ausfahren: Die Berliner lebten gefährlich. Als der Ball mal nicht bereits an der Mittellinie verloren ging, gab es zumindest einen Kopfball von Krzysztof Piatek - allerdings aus Abseitsposition (24.).
Fernschuss von BVB-Profi Brandt überrascht Jarstein
Die Hertha kämpfte sich aber ins Spiel, Deyovaisio Zeefuik bekam aus BVB-Sicht rechts zu viel Platz. Von hinten mahnte Jarstein mit lauter Stimme zur Ruhe, er lenkte auch einen Schuss von Jude Bellingham (34.) sehr stark zur Ecke. Haaland, beim 5:2 im Hinspiel Vierfach-Torschütze, hatte bis weit in die zweite Hälfte hinein keine Szene.
Bei eisigem Wind flatterte Brandts Fernschuss dann am völlig verdutzten Jarstein vorbei ins Tor. Der Norweger hatte in sicherer Erwartung des Balles bereits die Arme fangbereit vor seinen Bauch gehalten, dann schlug es aber eher auf Schulterhöhe ein. Kurz danach fälschte Vladimir Darida eine Flanke des auffälligen BVB-Nationalspielers Mahmoud Dahoud an die eigene Querlatte ab (61.).
Dardai erhöhte das Risiko mit der Einwechslung von Dodi Lukebakio und Mathew Leckie. Gute Torszenen brachte der Hertha aber auch dies lange nicht ein. Dortmund ging zwar auf das 2:0, musste aber zumindest noch zittern - auch weil Jarstein gegen Emre Can stark parierte (77.). Giovanni Reyna traf zudem nur den Pfosten (89.). Der eingewechselte Moukoko sorgte dann für die Entscheidung. (sid)