Dortmund. Die DFL plant eine fairere Zukunft. Die Maßnahmen klingen gut. Doch wie realistisch sind sie? Es kommt auch auf die Fans an. Ein Kommentar.

Es klingt alles so rosig im Ergebnisbericht der „Taskforce Zukunft Profifußball“, dass niemand Widerspruch formulieren kann. Fairer soll der bezahlte Fußball bis zum Jahr 2030 werden. Nachhaltiger. Gleichberechtigter. 17 Punkte hat die Arbeitsgruppe herausgearbeitet. Alle sind wichtig, alle sind richtig. Nur fehlt eine Antwort auf die entscheidende Frage: Wie sollen alle diese Ziele durchgesetzt werden?

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Denn bei einem realistischen Blick auf die Profivereine wird deutlich, dass die sich nicht plötzlich in Wohlfahrtsverbände verwandeln werden – beziehungsweise können. Dafür muss man sich nur einmal die Situation auf Schalke vergegenwärtigen. Der Klub muss derzeit jede Million zusammenkratzen, um vielleicht noch in der Bundesliga zu bleiben oder nächstes Jahr den Wiederaufstieg zu schaffen. Der BVB wiederum kann es sich derzeit genauso wenig leisten, auf Einnahmen zu verzichten, da die Borussia die zweite Kraft im deutschen Fußball bleiben möchte. Sportlicher Erfolg kostet nun mal Geld.

Leicht wird es daher nicht, die 36 Profivereine zu mehr Nachhaltigkeit und einem faireren Umgang zu bewegen. Einige Handlungsempfehlungen werden vermutlich im Sande verlaufen. Trotzdem wurde durch die Diskussionsrunden immerhin der Finger in die Wunde gelegt. Denn natürlich kann der Fußball aufgrund seiner Strahlkraft viel bewegen in der Gesellschaft.

DFL-Plan: Allzu rosig muss es nicht werden

Es liegt dabei vor allem an den Protesten der Fans, dass es sich der Profifußball nicht bequem machen kann in seiner Blase. Die Anhänger werden nun ganz genau verfolgen, wie ernst es die DFL meint, ob sie tatsächlich den Wünschen der Zuschauer entgegenkommt. Ansonsten wird der Widerstand wieder lauter werden. Die Zukunft muss gar nicht zu rosig werden. Aber es wäre ein Erfolg, wenn nicht alles dem Geschäft untergeordnet würde.