Dortmund. Der BVB hat sich durch ein 3:2 gegen Paderborn ins Viertelfinale des DFB-Pokals gezittert. Im Blickpunkt stand Schiedsrichter Tobias Stieler.

Die erste Begründung erfolgte kurz und knapp. "SR-Entscheidung: Tor, Grund der Prüfung: Abseits?, Finale Entscheidung: Tor", hieß es auf der offiziellen Twitter-Seite der DFB-Bundesligaschiedsrichter, kurz nachdem BVB-Stürmer Erling Haaland das 3:2 gegen den SC Paderborn in der Verlängerung erzielt hatte. Der Treffer zählte also, obwohl sich der Video-Assistent die Szene minutenlang angeschaut hatte, die Dortmunder zitterten sich so ins Viertelfinale des DFB-Pokals.

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Doch da Paderborn-Trainer Steffen Baumgart nach dem Schlusspfiff lautstark im ARD-Interview über Schiedsrichter Tobias Stieler schimpfte, wurde die Entscheidung auf der Twitter-Seite der DFB-Schiedsrichter noch etwas genau erläutert.

"Die Wahrnehmung des Schiedsrichter-Teams auf dem Platz war, dass der Paderborn-Spieler Ingelsson durch ein bewusstes Berühren des Balles die vermeintliche Abseitsposition des BVB-Spielers Erling Haaland aufgehoben hat. Dies konnte durch die TV-Bilder, die dem VAR vorliegen, nicht zweifelsfrei widerlegt werden. Aus diesem Grund blieb die Feld-Entscheidung bestehen", hieß es in zwei weiteren Tweets.

Vor dem Treffer zum 3:2 stand Haaland bei dem Pass von Thomas Delaney also leicht im Abseits, allerdings entschied Schiedsrichter Stieler trotzdem auf Tor, weil der Paderborner Svante Ingelsson zuvor bei seiner Grätsche den Ball wohl leicht berührt hatte. Da dies eine bewusste Aktion zum Ball war („deliberate play“), wurde dadurch die Abseitsstellung aufgehoben. Wirklich belegen lässt sich diese Berührung aber nicht.

Paderborn-Trainer Baumgart schimpft nach BVB-Sieg

Deswegen schimpfte Baumgart. „Das ist eine Frechheit, das ist eine absolute Frechheit“, meinte er. „Daraus eine Berührung zu machen, ist eine Frechheit.“ Außerdem: „Nicht rauszugehen, sich das nicht anzuschauen, ist eine Frechheit. Dann müssen wir uns nicht wundern, dass wir diskutieren." Er hätte erwartet, dass sich Stieler die Szene zumindest draußen auf dem Monitor anschaue.

„Wir stehen da sieben Minuten lang und frieren uns den Arsch ab. Es geht hier gerade um zwei Millionen Euro. Wir sind keine Aktiengesellschaft, das geht mir auf den Zünder“, sagte Baumgart. BVB-Trainer Edin Terzic sah dies logischerweise etwas nüchterner: "Es ging zu schnell. Wenn man es in den Fernsehbildern nicht sehen kann, dann ist es auch schwer von der Seitenlinie." (las)