Dortmund. Borussia Dortmund kann mit einem Sieg in der Champion League gegen Brügge am Dienstag einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale machen.

Wie schnell sich doch die Zeiten ändern können im Fußball. Es ist nur etwas mehr als einen Monat her, dass Borussia Dortmund in der Champions League 1:3 bei Lazio Rom verlor. Und weil der BVB zuvor schon 0:2 beim FC Augsburg verloren hatte, war die Aufregung groß im Umfeld – und auch im Klub selbst gab es die eine oder andere Sorgenfalte.

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Und nun ist der BVB nicht nur in der Liga auf Kurs, wo der Rückstand auf den Tabellenführer FC Bayern nur einen Punkt beträgt. Im Champions-League-Spiel gegen den FC Brügge an diesem Dienstag (21 Uhr/DAZN) können die Schwarz-Gelben gar den Einzug ins Achtelfinale schon so gut wie sicher machen. Bei einem Sieg gegen die Belgier stünde man mit einem Punkt aus den abschließenden beiden Partien schon definitiv in der K.o.-Runde.

BVB: Moukoko-Einsatz gegen Brügge ist noch offen

Und deswegen diskutiert man in Dortmund derzeit meist über erfreuliche Themen, zum Beispiel über Youssoufa Moukoko. Der ist seit Samstag, seit dem 5:2-Sieg bei Hertha BSC, mit 16 Jahren und einem Tag jüngster Spieler der Bundesliga-Geschichte. Auch in der Champions League könnte er diese Marke knacken, bislang hält sie Celestine Babayaro – mit 16 Jahren, zwei Monaten und 25 Tagen.

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Noch aber lässt Trainer Lucien Favre offen, ob Moukoko gegen Brügge überhaupt zum Kader gehört: „Wir werden das heute im Training sehen“, sagt der Schweizer am Montagvormittag. „Wir haben vorne sehr viele Spieler, wir haben viele Möglichkeiten.“

Warum beim BVB die Rotation so wichtig ist

Moukoko aber ist definitiv eine davon. Zwar war er ursprünglich nicht für den Champions-League-Kader gemeldet, aber der BVB hat ihn fristgerecht über die B-Liste nachgemeldet. Darauf dürfen Spieler stehen, die nach dem 1. Januar 1999 geboren und seit mindestens zwei Jahren im Klub sind.

Derzeit aber sind andere Faktoren wichtiger. Die Rotation zum Beispiel, die auch gegen Brügge zur Anwendung kommen und aller Voraussicht nach Jadon Sancho und Thorgan Hazard in die Startelf spülen wird – beide durften gegen Hertha pausieren. „Wir haben uns für Frische entschieden“, erklärt Favre. Die ist entscheidend in den Wochen bis Weihnachten, in denen sich die Spiele besonders eng im Kalender knüppeln. „Kein Spieler kann zehn spiele in 32 Tagen machen, das ist unmöglich“, sagt Favre. „Deswegen werden wir weiter rotieren.“

BVB: In der Offensive hat Trainer Favre viele Optionen

Gerade vorne hat Favre viele Möglichkeiten und kann nach Herzenslust wechseln. Hinten, in der Innenverteidigung, ist das anders, weil erstens die Alternativen nicht so zahlreich sind – und weil Favre zweitens auch gar nicht groß tauschen will. In den vergangenen Wochen nämlich war der BVB in den meisten Spielen sehr stabil, ließ kaum Tore und auch nicht viele Chancen zu.

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Sieben Gegentore in acht Spielen, fünf Partien ganz ohne Gegentreffer – es sind erstaunliche Zahlen für die früher so anfällige Defensive. Und sie haben entscheidend mit dem Aufschwung von Manuel Akanji zu tun. Der war in den zurückliegenden Jahren bei aller Qualität immer auch ein Unsicherheitsfaktor. In der vergangenen Saison brauchte er außerdem eine Weile, um sich damit anzufreunden, dass er nach Mats Hummels’ Rückkehr nicht mehr der Abwehrchef war.

Der bislang beste Manuel Akanji beim BVB

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Vergangene Zeiten, inzwischen erlebt der BVB den bislang besten Akanji, der überaus solide verteidigt und dazu seine Qualitäten im Spielaufbau einbringt. „Momentan läuft es für mich gut auf Platz, das will ich so beibehalten“, sagt er. Er weiß aber, dass es im Fußball nicht immer nur gut laufen kann, dass man in diesem Mannschaftssport außerdem angewiesen ist auf die Kollegen. „Die Leistung von uns in der Abwehr ist immer von der ganzen Mannschaft abhängig“, sagt der Schweizer selbst. „Momentan verteidigen wir alle gut zusammen und attackieren auch gut zusammen.“

Das wird auch gegen Brügge erforderlich sein – und dann könnte man an ein Saisonziel, das Überwintern im Europapokal, schon fast einen Haken machen.