Essen. Mats Hummels hat mit dem BVB einen starken Saisonstart hingelegt. Für das DFB-Team ist er dennoch kein Thema. Klaus Fischer stützt den BVB-Star.
29 Spieler hat Bundestrainer Joachim Löw für die letzten Länderspiele des Jahres nominiert. Ein XXL-Kader. Das gab der DFB am Freitag bekannt. Erwartungsgemäß sind zwei prominente Namen erneut nicht dabei. Die Weltmeister Thomas Müller vom FC Bayern und Mats Hummels vom BVB gehören weiterhin nicht zum Kader der deutschen Nationalmannschaft. Dass beide in ihren Vereinen seit Wochen starke Leistungen abliefern, lässt Löw offenbar kalt.
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Kritik an dieser Haltung gibt es von Schalkes Sturmlegende Klaus Fischer (70.). Der Ex-Nationalspieler könne nicht verstehen, dass der Bundestrainer insbesondere auf Hummels weiterhin verzichtet: "Mats Hummels hat sich stabilisiert, er spielt wieder hervorragend, steht gut und macht sogar Tore", sagt Fischer im Gespräch mit dieser Redaktion über Hummels, der beim 2:0-Erfolg der Dortmunder am vergangenen Samstag in Bielefeld beide Tore erzielte.
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Hummels, Müller und Jerome Boateng war im März 2019 von Löw mitgeteilt worden, dass er nicht mehr mit ihnen plane. Das DFB-Team wolle nach der desolaten WM in Russland einen Neubeginn. Seither haben die drei Weltmeister von 2014 nicht mehr für die Nationalmannschaft gespielt. Für Fischer sei das Argument Neuaufbau nicht nachvollziehbar. Er übt scharfe Kritik an Löw: "Da muss man wirklich lachen. Das gibt es nicht. Das gibt es im Verein vielleicht, aber in der Nationalmannschaft gibt es doch keinen Neuaufbau. Der Spieler, der aktuell in guter Form ist, muss spielen. Wenn Jogi Löw damals Trainer gewesen wäre, hätte ich die Weltmeisterschaft 1982 nicht mitgemacht, weil ich schon 32 war."
Auch Matthäus und Watzke stützen BVB-Star Mats Hummels
Bei den jüngsten Länderspielen war die deutsche Abwehr eine einzige Problemzone. Die sieben Gegentore aus den Länderspielen gegen die Türkei (3:3), die Ukraine (2:1) und die Schweiz (3:3) haben die Rufe nach einer Hummels-Rückkehr lauter werden lassen. Rekordnationalspieler Lothar Matthäus (59), ohnehin löw-kritisch eingestellt, machte sich ebenfalls für Hummels stark. „Müller, Boateng und Hummels würden bei mir spielen – und bei Löw tun sie das eben nicht“, sagte der Sky-Experte.
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Rückendeckung erhielt Hummels auch von seinem Vereinsboss Hans-Joachim Watzke. Der BVB-Geschäftsführer machte sich für seinen Abwehrchef stark: „Wenn Mats, genauso wie Thomas Müller, sein überragendes Niveau hält, dann wird der Bundestrainer an beiden nicht vorbei kommen. Joachim Löw ist erfolgsorientiert. Da bin ich sicher“, sagte Watzke in einem Doppel-Interview der „Sport Bild“ (Mittwoch) mit Karl-Heinz Rummenigge. „Beide spielen auf sehr hohem Niveau. Was beide neben ihrer sportlichen Qualität auszeichnet ist ihre Persönlichkeit“, ergänzte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern.