Dortmund. Borussia Dortmund besiegt den SC Freiburg 4:0. Dank des Doppeltorschützen Erling Haaland. Und dank des dreimaligen Vorlagengebers Giovanni Reyna.
So richtig hat die Fußball-Bundesligapartie zwischen Borussia Dortmund und dem SC Freiburg am Samstag erst in der 28. Minute begonnen. Bevor BVB-Youngster Jude Bellingham nach knapp einer halben Stunde weit über das Tor schoss, war da – fast nichts. Beide Teams neutralisierten sich im Mittelfeld. Taktisch konnten beide Trainer daraus sicher wertvolle Erkenntnisse ziehen, doch ansehnlich war das Spiel keineswegs.
Der harmlose Schuss von Bellingham aber änderte vieles. Er war ein Weckruf, sowohl für die BVB-Profis als auch für die 11.500 Zuschauer – Rekordkulisse seit Beginn der Corona-Beschränkungen. Denn es folgte eine Druckphase der Borussen. Eine, die den Grundstein für den späteren 4:0 (1:0)-Sieg gegen die Breisgauer legen sollte.
Nur drei Minuten nach dem Versuch von Bellingham erspielte sich der BVB nämlich die erste echte Torchance – und nutzte sie durch seinen Topstürmer Erling Haaland zum 1:0. „Er ist einfach eine Drecksau vor dem Tor, er nutzt jede Chance“, staunte Freiburgs Kapitän Christian Günter später über den Treffer. Großen Anteil daran hatte auch Marco Reus, der nach seiner überstandenen Sehnenverletzung erstmals seit Anfang Februar wieder in der Bundesliga-Startelf stand.
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Wichtiger Ballgewinn durch BVB-Kapitän Reus
„Die meisten werden nach diesem Tor über den Pass von Gio Reyna und den Abschluss von Haaland sprechen“, sagte BVB-Trainer Lucien Favre nach dem Schlusspfiff. „Aber der Ballgewinn von Marco war sehr wichtig, sogar entscheidend.“
Unmittelbar nach dem Führungstreffer wirkte die Favre-Elf wie aufgedreht. Im Minutentakt rollten Angriffe in Richtung des Freiburger Tores. Erst Reyna (34.), dann Haaland (36.), Meunier und Hummels (jeweils 38.) ließen beste Gelegenheiten aus, um schon früh auf 2:0 zu erhöhen. „Das erste Gegentor hat uns offensichtlich komplett verunsichert“, sagte ein ratloser Freiburger Trainer Christian Streich später.
Von der Langeweile und dem statischen Ballgeschiebe, die die ersten Minuten des Spiels geprägt hatten, war nichts mehr zu sehen – auch nach dem Seitenwechsel nicht. Dortmund drückte aufs Tempo und presste hoch. Wie schon im Supercup beim FC Bayern am vergangenen Mittwoch (2:3). Die Freiburger stellte das vor riesige Probleme.
Freiburgs Trainer Streich: „Das tat brutal weh“
Das zweite Tor der Borussia war nur folgerichtig. Nach Ecke von Reyna köpfte Emre Can für die Dortmunder ein (47.). „Das tat brutal weh“, ärgerte sich Streich, der seine Mannschaft gerade physisch klar unterlegen sah. Und auch offensiv gelang den Freiburgern nichts. Lediglich zweimal schoss der SCF auf das Tor von Dortmunds Torwart Marwin Hitz. Der 33-Jährige ersetzte die etatmäßige Nummer eins Roman Bürki, der wie auch Jadon Sancho mit einer Atemwegserkrankung ausgefallen war.
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Selbst die Abwesenheit von Offensiv-Star Sancho fiel beim BVB aber nicht weiter ins Gewicht. Was vor allem am überragenden Giovanni Reyna lag. Als jüngster Spieler der Bundesligageschichte gelang dem US-Amerikaner am Samstag im Alter von 17 Jahren und 325 Tagen ein Assist-Dreierpack. Denn auch das 3:0 durch Haaland legte er mit einem tollen Steilpass auf (66.). „Er ist eiskalt“, lobte Kapitän Reus den 20-jährigen Torjäger. „Aber er ist unser Mittelstürmer, genau dafür wird er bezahlt.“
Dortmunds Passlack trifft zum Endstand
In der Nachspielzeit bewies Haaland dann noch, dass er mehr ist als nur ein Abschlussspieler. Den 4:0-Endstand durch den eingewechselten Felix Passlack legte er mustergültig vor (90.+3). Favre entlockte das ein Sonderlob: „Erling hätte es selbst machen können, aber er hat abgespielt. Das ist ein sehr gutes Signal für die Mannschaft.“
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Weniger Lob verteilte Favres Pendant Streich nach seiner 100. Niederlage als Bundesligatrainer. „Wir waren nicht gut genug, hier etwas mitzunehmen. Deshalb fahren wir mit einem 0:4 im Gepäck nach Hause“, sagte Streich, der mit einem Rückschlag in die anstehende Länderspielpause geht – ganz anders als Borussia Dortmund.