Dortmund. Am Donnerstag steigt der BVB in die Vorbereitung ein, mit Kapitän Marco Reus. Doch noch ist unklar, wie fit er nach überwundener Verletzung ist.
Man kennt das schon bei Borussia Dortmund, die Fragen nach dem Gesundheitszustand von Marco Reus. Der Kapitän, der in sein neuntes Jahr beim BVB geht, hat in dieser Zeit über 1000 Krankheits- und Verletzungstage angehäuft. Mal war das Kreuzband lädiert, mal waren Bänder gerissen, mal machten die Adduktoren Probleme. Und nun, da die Dortmunder am Donnerstag in die Vorbereitung auf die Bundesliga-Saison 2020/21 starten, werden die Fragen nach Reus wieder lauter. Denn der 31-Jährige hat zuletzt am 4. Februar ein Fußballspiel bestritten, als der BVB bei Werder Bremen aus dem DFB-Pokal flog. Seitdem bremste ihn eine Sehnenverletzung im Adduktorenbereich.
Inzwischen geht es Reus nach Informationen dieser Redaktion körperlich endlich wieder gut, weshalb er auch dabei sein soll, wenn es am Donnerstag mit den Corona-Testungen und der Leistungsdiagnostik losgeht. Aber ob er schon bei 100 Prozent ist, vermag keiner zu sagen. Beim BVB zumindest hält man sich bedeckt: „Wir werden alle Spieler, die mit Beschwerden in die Sommerpause gegangen sind, einer Diagnostik unterziehen und eine Bestandsaufnahme machen“, sagt Sportdirektor Michael Zorc dieser Redaktion. Das gilt für Mahmoud Dahoud, Manuel Akanji, Thomas Delaney – und eben für Marco Reus.
BVB-Star Reus: Urlaub mit Physiotherapeut
Und dann wird man wissen, ob der Kapitän zum Auftakt des Mannschaftstrainings am 3. August dabei sein kann. Zumindest hat er im Urlaub alles dafür getan. Neben Ehefrau Scarlett und Tochter Emily war auch Physiotherapeut Thomas Zetzmann auf Ibiza dabei. Die beiden sind eng befreundet, Zetzmann hat Reus schon durch manche Reha begleitet – mit Erfolg. War der Angreifer erst einmal fit, war er stets schnell auf höchstem Niveau. „Wenn ich weiß, dass es mir gut geht, dass ich im Training alles verkrafte, dann komme ich mit neuer Energie dazu und bin vielleicht etwas unbekümmerter als andere, die schon mehr Spiele in den Knochen haben“, hat er kürzlich im Vereins-TV erklärt. „Ich hoffe, dass ich das zur neuen Saison auch so schaffe.“
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Beim BVB sind die Daumen gedrückt, denn die Zahlen sprechen für sich: In den zwei Jahren unter Trainer Lucien Favre gelangen Reus 55 Torbeteiligungen in 62 Pflichtspielen. Aber: Favre stand in 91 Pflichtspielen an der Seitenlinie, ein Drittel davon hat Reus also verpasst. Und zuletzt lief es ohne ihn so gut, dass der Nimbus der Unfehlbarkeit gelitten haben dürfte: Die Mannschaft spielte eine starke Rückrunde, schoss so viele Tore wie noch nie in der Vereinsgeschichte.
Die Reus-Rolle gibt es derzeit beim BVB nicht
Favre stellte zudem das System um, die von Reus favorisierte Zehnerposition gab es nicht mehr. Entweder Favre ändert seine Formation erneut – oder Reus müsste sich mit den ungeliebten Rollen als Mittel- oder Außenstürmer anfreunden. Wie der Trainer diese Personalie moderiert, wird eine der spannenden Fragen der kommenden Saison sein, denn die Konkurrenz ist groß: Erling Haaland ist vorne gesetzt, dahinter drängt Youngster Giovanni Reyna (17) mit Macht in die Startelf, in der zudem Julian Brandt, Thorgan Hazard und Jadon Sancho einen Platz beanspruchen.
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Auch der Engländer wird am Donnerstag in Dortmund erwartet. Denn ein Angebot über rund 120 Millionen Euro, das die Verantwortlichen schwach werden ließe, ist bislang nicht eingetrudelt. Viel Zeit ist nicht mehr, bis zum Start des Trainingslagers im schweizerischen Bad Ragaz am 10. August soll Klarheit herrschen. Ist Sancho dann noch Borusse, bleibt er es auch – so haben es die Bosse beschlossen, und so wäre es ihnen am liebsten.