Dortmund. Zu ersten Tests kehrt am Donnerstag auch BVB-Kapitän Marco Reus zurück. Er muss fit werden. Und sich dann der Konkurrenz stellen. Ein Kommentar.

Wenn die Verantwortlichen von Borussia Dortmund ehrlich zu sich selbst sind, und das sind sie als Profis ganz bestimmt, dann müssen sie bei ihrer internen Analyse der vergangenen Saison mit Blickrichtung auf die kommende auch über eine heikle Personalie diskutieren: über die Rolle von Marco Reus.

Ohne Frage: Es ist eine Diskussion über einen großartigen Fußballer, auch über einen äußerst populären Dortmunder Jungen. Aber genau das macht die Sache kompliziert: Marco Reus, der Kapitän, war zuletzt wie schon so oft in seiner Karriere monatelang unverschuldet zum Zuschauen gezwungen. Wer an Marco Reus denkt, denkt unweigerlich auch an sein anhaltendes Verletzungspech.

In der Phase der Instabilität zeigte auch der Kapitän Schwächen

Natürlich sehnen alle beim BVB, auch die Fans, diesen Spieler in Topverfassung herbei. Man wird ihm auch weiterhin Zeit dafür geben, sich wieder in einen Zustand zu versetzen, der optimale Leistungen möglich macht. Aber es ist nun mal auch einiges passiert beim BVB in der vergangenen Saison. Mit Marco Reus. Und ohne ihn.

Mit ihm wurde die Möglichkeit verspielt, sich im ersten Saisondrittel vom überraschend schwachen FC Bayern abzusetzen. Wochenlang stand Borussia Mönchengladbach oben, zur Saisonhälfte RB Leipzig. Der BVB hatte mal wieder mit sich selbst zu kämpfen, mit seiner erschreckenden Instabilität. Marco Reus inbegriffen. In Erinnerung ist auch das Pokalspiel im Februar in Bremen geblieben, beim 2:3-K.o. im Achtelfinale war Reus einer der schwächsten Dortmunder.

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Zuerst muss Marco Reus wieder komplett gesund werden

Deshalb darf man auch ihn, den verdienten Borussen, kritisch sehen. Erling Haaland wurde verpflichtet, das System verändert: Reus wird kämpfen müssen, wenn er wieder fit ist, das Profigeschäft erlaubt keine Sentimentalitäten und Rücksicht auf frühere Meriten. Zuerst aber muss er wieder komplett gesund werden. Denn so viel dürfte klar sein: Für einen Marco Reus in Bestform ist immer Platz.