Dortmund. BVB will Sancho halten – hat aber einen Plan B. Sollte der Engländer gehen, wird jedoch nicht die komplette Ablösesumme reinvestiert.

Wieder einmal hängt bei Borussia Dortmund vieles an Jadon Sancho. Normalerweise ist der 20-Jährige entscheidend dafür verantwortlich, die besonderen Momente zum Offensivspiel des BVB beizutragen. Und nun hängt es wesentlich von ihm ab, wie stark Dortmund noch auf dem Transfermarkt aktiv wird. Denn nur, wenn er gehen sollte, wäre das Geld für die ganz großen Einkäufe vorhanden – und auch der Bedarf, denn der torgefährlichste Profi (17 Treffer und 16 Vorlagen in der Bundesliga) müsste natürlich ersetzt werden.

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Von Sebastian Weßling und Marian Laske

Doch die Dortmunder hätten es gerne anders: „Jadon hat einen gültigen Vertrag bei uns, und wir würden uns sehr freuen, wenn er in der nächsten Saison noch bei uns ist“, sagt Sportdirektor Michael Zorc dieser Zeitung. „Um überhaupt über etwas anderes nachzudenken, müsste erstens das Timing stimmen und zweitens unsere Preisvorstellungen zu 100 Prozent erfüllt werden.“

Darin stecken zwei deutliche Botschaften: Wer den englischen Nationalspieler haben will, sollte nicht bis zum Ende der Transferperiode im Oktober warten. Idealerweise bis zum Beginn der Vorbereitung, spätestens aber Ende August soll Klarheit herrschen. Und der BVB wird trotz Corona-Krise nicht von seinen Preisvorstellungen abrücken. Bislang ist Ousmane Dembélé Dortmunds Rekordverkauf, inklusive Bonuszahlungen sind inzwischen 125 Millionen Euro zusammengekommen. Und in diesem Bereich sollte auch eine Ablöse für Sancho liegen.

Derzeit geht man in Dortmund davon aus, dass es nur einen ernsthaften Interessenten gibt, der diese Summe aufbringen könnte: Englands Rekordmeister Manchester United. Noch aber ist kein Angebot eingegangen.

BVB muss das Geld zusammenhalten

Sollte sich das ändern, ist schon jetzt klar: Wegen der dank Corona ungewissen Lage würde der BVB nicht das ganze Geld wieder ausgeben, bei der Suche nach einem Nachfolger also nicht ins oberste Regal greifen. Zu den Spielern, mit denen sich Dortmund in den vergangenen Monaten befasst hat, gehören Ferran Torres (20) vom FC Valencia und Joelson Fernandes (17) von Sporting Lissabon. (sing/las)