Essen. Kommende Saison sollen wieder Zuschauer in die Stadien dürfen. Das birgt auch Probleme. Eine Frage lautet: Wie verteilen die Klubs die Karten?

Eins vorweg: Wer meint, dass bald alles wieder ganz normal sein wird, der irrt gewaltig. Das gilt für die Corona-Pandemie im Allgemeinen und den Fußball im Besonderen. Dennoch ist es schön, dass es eine Perspektive dafür gibt, dass mit dem Saisonstart im September auch die ersten Zuschauer in die Stadien zurückkehren.

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Wer die Geisterspiele nach der Corona-Pause erlebt hat, der weiß: Fußball ohne Fans, ohne die gewohnte Atmosphäre, nervt. Und so kann man sich bei allem Wissen um die gesundheitlichen Risiken durchaus freuen, dass sich bald etwas ändern könnte. Aber: Diejenigen, die in den Klubs das Geld verwalten, freuen sich gar nicht so sehr mit.

Dauerkarten-Inhaber sind eher dran

Denn eine Teilrückkehr der Zuschauer bedeutet auch nur eine Teilrückkehr der Einnahmen. Die meisten Klubs werden wohl zunächst die Dauerkarten-Inhaber ins Stadion lassen, die pro Spieltag weniger zahlen als Tageskartenkäufer. Essen darf vermutlich nicht verkauft werden, was die Einnahmen weiter schmälert. Dem steht zumindest an einigen Standorten ein größerer Aufwand gegenüber – etwa für zusätzliche Ordner, die Sorge tragen, dass alle Zuschauer stets den Mindestabstand einhalten, dass sich am Einlass und an den Toiletten keine Schlangen bilden. Einen Spieltag zu organisieren, ist ohnehin schon ein teurer Spaß. Unter diesen Umständen ist für so manchen Klub ein halbvolles Stadion gerade einmal kostendeckend – wenn überhaupt.

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Und das ist nicht die einzige Schwierigkeit. Denn wie will man klären, wer überhaupt ins Stadion darf? Borussia Dortmund etwa hat 55.000 Dauerkarten-Käufer und darf wohl nur rund die Hälfte ins Stadion lassen. Wie will man das machen? Losen? Abwechseln? Aber wer bekommt dann das Heimspiel gegen die Bayern, für wen bleibt Augsburg? Mit Normalität hat all dies noch immer sehr wenig zu tun.