Dortmund. Borussia Dortmund verabschiedet sich mit einer Blamage in die Sommerpause. Nach dem 0:4 gegen die TSG Hoffenheim redet Roman Bürki Tacheles.
Während die Hoffenheimer die Hygieneregeln der Deutsche Fußball Liga Hygieneregeln sein ließen, ineinander hüpften, sich umarmten, laut „Europapokal“ aufgrund der erreichten Europa League brüllten, trotteten die Profis von Borussia Dortmund mit hängenden Köpfen in die Kabine.
Julian Brandt verduftete als erster. Mats Hummels beglückwünschte noch den Gegner. Achraf Hakimi schaute etwas verlegen nach seinem letzten Auftritt im schwarz-gelben Trikot. Seine Leihe von Real Madrid endet, er steht vor einem Wechsel zu Inter Mailand.
Andrej Kramaric mit vier Toren
An seinem letzten Nachmittag im Revier erlebte er gemeinsam mit seinen Mitspielern eine Blamage, weil die Elf von Trainer Lucien Favre bei der 0:4 (0:2)-Niederlage gegen die TSG Hoffenheim alles vermissen ließ, was der BVB eigentlich verkörpern möchte. Die vier TSG-Tore erzielte der herausragende Andrej Kramaric (8., 30., 48., 50.). Die Hoffenheimer schafften durch diesen deutlichen Erfolg die direkte Qualifikation für die Europa League, da der FC Bayern den VfL Wolfsburg besiegte (4:0).
„Es hat der absolute Wille gefehlt, dieses Spiel zu gewinnen, überhaupt dagegenzuhalten. Bayern hat diese absolute Winner-Mentalität. Vielleicht haben wir manchmal die falsche Mentalität und die falsche Einstellung“, erklärte Dortmunds Torhüter Roman Bürki nach dem Schlusspfiff. „Das war einfach zu wenig, wir dürfen nicht vergessen, zusammen zu verteidigen“, sagte Favre. Aber: „Wir werden das ziemlich schnell vergessen, denn wir haben unser Ziel erreicht.“
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Der BVB hatte die Vizemeisterschaft in dieser durch die Corona-Krise zerstückelten Saison schon vor dem Anpfiff zementiert, eine derart lustlos, träge, uninspirierte Vorstellung rechtfertigte dies trotzdem nicht.
Nur Hummels stemmt sich dagegen
Stürmer Erling Haaland erhielt keine Zuspiele, die meisten Profis schauten mehr zu Boden, als Bälle zu fordern. Und in der Defensive klafften riesige Löcher, weil das Gegenpressing wie schon bei der 0:2-Heimniederlage gegen den FSV Mainz 05 schlicht nicht funktionierte. Mats Hummels stemmte sich als einziger Verteidiger gegen das Unheil. Leonardo Balerdi hingegen nutzte seine Chance in der Dreierkette nicht, er vermasselte jeden Zweikampf.
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Folgerichtig waren es die Gäste, die für die Glanzpunkte sorgten. Schon früh erzielte Andrej Kramaric die Führung durch einen platzieren Schuss aus gut 18 Metern (8.). Bei seinem zweiten Treffer durfte er unbedrängt nur wenige Meter vor dem Tor einschieben, weil BVB-Aushilfskapitän Lukasz Piszczek döste und das Abseits aufhob (30.). Kurz nach dem Start der zweiten Halbzeit erhöhte der Stürmer auf 3:0, ließ dabei Piszczek nun ins Leere laufen (48.). Dann nutzte er einen äußerst zweifelhaften Strafstoß für sein viertes Tor (50.). Hummels hatte zuvor Munas Dabbur umgecheckt, ein Foul war dies nicht. Egal, denn ein gefährlicher BVB-Angriff entwickelte sich über die gesamten 90 Minuten nicht einmal.
Götze fährt vor dem Abpfiff
Mario Götze erlebte das Ende dieser enttäuschenden Partie nicht mehr im Stadion, er brauste schon vorher davon. Vor dem Anpfiff wurde 28-Jährige verabschiedet, sein Vertrag endet, er verlässt den Klub nach insgesamt 16 Jahren, vermutlich führt ihn sein Weg ins Ausland. „Die Jahre waren mit positiven und negativen Gefühlen bestückt“, meinte der Weltmeister von 2014, als er noch im Stadion weilte. „Ich weiß, was ich kann“, erklärte Götze, er werde kein böses Blut vergießen. „Ich schaue nach vorne.“
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Genauso wie die Verantwortlichen des BVB. Nach der Sommerpause soll gegen den FC Bayern ein neuer Angriff auf die Deutsche Meisterschaft unternommen werden, bis dahin sollten die Spieler aber noch einmal ihre Arbeitseinstellung überdenken.