Dortmund. Der BVB arbeitet in der kommenden Saison mit Trainer Lucien Favre weiter. Der Schweizer hat sich diese Chance verdient. Ein Kommentar.
Angesprochen auf die großen Ambitionen seines Vereins, schulterzuckte Lucien Favre am Donnerstag nur, um dann zu stammeln: „Wir wollen weiter probieren, um den Titel mitzuspielen.“ Der Trainer von Borussia Dortmund wird kein Typ mehr werden, der große Worte hinausposaunt. Favre bleibt Favre. Verkopft, fast kauzig, detailverliebt. Der 62-jährige Schweizer verfügt über viele Stärken – und einige Schwächen. Die BVB-Verantwortlichen wollen trotzdem mit ihm weiterarbeiten, weil die eine schlüssige Alternative fehlt, aber auch, weil sich Favre diese Chance verdient hat.
BVB präsentiert sich mittlerweile gefestigter, besser, manchmal meisterlich
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Denn in der Rückrunde hat seine Elf einen Sprung nach vorne gemacht. Sie schwankte nur noch selten, glänzte dafür umso häufiger. Der 2:0-Erfolg bei RB Leipzig am vergangenen Wochenende versprühte sogar meisterliche Souveränität. Diese Entwicklung trägt die Handschrift von Favre, die Mannschaft hat sich zudem durch die Winter-Einkäufe von Erling Haaland und Emre Can auf ein höheres Niveau gehievt. Vielleicht ist der derzeitige Kader der beste der Vereinsgeschichte, deswegen wachsen die Ansprüche.
BVB muss das Titelrennen spannender gestalten
In der kommenden Spielzeit muss Favres Elf daher enger am FC Bayern kleben, sie muss möglichst das DFB-Pokalfinale erreichen, sie sollte in der Champions League die Elite ärgern. Dazu braucht es Erfolge in den großen Partien - etwa gegen die Bayern. Favre muss beweisen, dass er seine Profis in diesen Begegnungen auf seine Art (ohne laute Worte) zu Höchstleistungen treiben kann.
BVB-Trainer Lucien Favre überzeugt menschlich
Eine Sache aber steht fest: Menschlich lässt sich dem BVB-Trainer nichts vorwerfen. Nie sucht er die Schuld bei anderen, nie greift er einzelne Spieler an. Auch darin zeigt sich Größe.