Dortmund. BVB-Kapitän Marco Reus trainiert nach vier Monaten Verletzungspause wieder mit der Mannschaft. Ob er in dieser Saison noch spielt, ist offen.

Die lange Leidenszeit von Marco Reus nähert sich langsam ihrem Ende: Am Dienstag trainierte der Kapitän von Borussia Dortmund erstmals seit über vier Monaten wieder mit der Mannschaft. Der 31-Jährige absolvierte alle Teile einer lockeren Mannschaftseinheit am Trainingszentrum in Dortmund-Brackel, wie der Klub mitteilte. In den kommenden Tagen werde Reus große Teile des Mannschaftstrainings absolvieren und sukzessive an seinem Comeback arbeiten.

Reus hatte sich Anfang Februar verletzt, im DFB-Pokalspiel bei Werder Bremen (2:3) musste er kurz vor Schluss mit Adduktorenproblemen ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose wurde nicht kommuniziert, der Klub ging von einer Ausfallzeit von vier Wochen aus - daraus wurden vier Monate.

Hatte Reus sogar einen Sehnen-Anriss?

Denn die Probleme hatte Reus an einer sensiblen Stelle, am Übergang von den Adduktoren zum Schambein. Nach einem Bericht des Kicker hatte sich der Offensivspieler außerdem einen Sehnenanriss im Adduktorenbereich zugezogen - eine ähnliche Verletzung hatte ihn einst die Teilnahme an der Europameisterschaft 2016 in Frankreich gekostet.

Im April hatte sich Reus optimistisch gegeben, "Ich bin gut im Reha-Plan", sagte er da. "Die Corona-Krise kommt mir zugute. Ich hatte etwas mehr Zeit, die Verletzung auszukurieren." Weil in der Pandemie ohnehin kein Spielbetrieb möglich war und zudem niemand wusste, wann es weitergehen würde, änderten Reus und die Mediziner den Behandlungsplan: Der sensible Körper sollte mehr Zeit bekommen, einmal komplett herunterfahren werden und dann einen gründlichen Aufbau bekommen.

Einsatz in dieser Saison ist unwahrscheinlich

Allerdings: Bei hoher Belastung zwickte es dennoch weiterhin, insbesondere bei Schüssen. Daher dauerte es, bis der BVB-Kapitän wieder mit der Mannschaft trainieren durfte.

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Nun ist es zwar so weit - doch ob Reus in dieser Saison noch einmal eine Rolle spielen kann, ist offen. In den kommenden knapp drei Wochen stehen die finalen vier Partien an. Reus, der nun monatelang pausierte, hat gewaltigen Trainingsrückstand. Zu mehr als Kurzeinsätzen wird es wohl kaum reichen.