Mönchengladbach. Beim 2:1-Sieg in Gladbach zeigt der BVB spielerisch Luft nach oben. Trotzdem findet Sportdirektor Michael Zorc zwei Dinge, die ihm gut gefallen.

Es war ein gelöster Michael Zorc, der in den Katakomben des Borussia-Parks vor die Journalisten trat. Kein Wunder, der BVB-Sportdirektor hatte einen 2:1 (1:0)-Sieg seiner Mannschaft beim Namensvetter aus Mönchengladbach gesehen. „Das war das Ergebnis, das wir brauchten und haben wollten“, sagte der 57-Jährige. „Am Ende war es vielleicht etwas glücklich, aber auch verdient.“

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Was Zorc nicht so gut gefallen hatte: Nachdem sie durch einen Treffer von Thorgan Hazard 1:0 in Führung gegangen waren (8.), ließen sie es etwas zu ruhig angehen, spielten nicht konsequent auf den zweiten Treffer – und mussten kurz nach der Halbzeitpause das 1:1 hinnehmen (50.). Und danach wackelten die Dortmunder eine kurze Zeit bedenklich – fingen sich dann aber und rissen die Partie an sich. „Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir nach dem 1:1 nochmal richtig aus dem Sattel gekommen sind“, meinte der BVB-Sportdirektor. „Da hat man gemerkt, dass die Mannschaft unbedingt gewinnen will, das fand ich richtig gut.“ Zumal es sogar gute Torchancen zur Entscheidung gab, doch Jadon Sancho traf nur den Pfosten und Erling Haaland nicht einmal den.

Dass die Dortmunder andererseits aber auch einige hochkarätige Chancen zuließen, bereitete Zorc keine allzu großen Sorgen – sagte er zumindest: „Gladbach hat eine super Offensive und ist spielerisch sehr stark, da wirst du auch die eine oder andere Chance zulassen müssen“, meinte er. „Es ging sogar noch. Was ärgerlich ist, dass wir wieder ein Standardtor bekommen haben. Da hat einfach die Zuordnung nicht gestimmt.“

Beim BVB stimmt längst nicht alles

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Auch spielerisch stimmte längst nicht alles, dafür passte die kämpferische Haltung – und das gefiel dem vergnügten Zorc, der noch vor kurzem kritisch angemerkt hatte, dass Platz eins in der Fairnesstabelle zwar nett, aber letztlich wenig wert sei. Gegen Gladbach hielten seine Spieler robust dagegen und sammelten fünf Gelbe Karten. „Ich weiß nicht, ob man jede Gelbe Karte hätte geben müssen“, sagte Zorc und lachte. „Aber das war der Charakter des Spiels. Heute ging es hin und her, es waren zwei spielstarke Mannschaften. Man hat gemerkt, dass beide unbedingt gewinnen wollten.“

Dem BVB gelang es am Ende, was nicht nur beim Blick auf die Tabellenspitze wichtig war: „Leverkusen drückt sehr stark von hinten, die haben eine sehr gute Verfassung und gewinnen die Spiele recht leicht aktuell“, mahnte Zorc. „Insofern war das ein wichtiger Sieg. Man muss auch in beide Richtungen schauen, nicht nur nach oben – sondern auch gucken, was von hinten kommt. Deshalb war es wichtig, gegen einen unmittelbaren Konkurrenten drei Punkte zu holen.“