Dortmund. BVB-Manager Michael Zorc und Christian Streich haben die Reaktion von Schiedsrichter Robert Hartmann auf die Vorkommnisse in Dortmund.

Für ein paar Minuten war vom Fußball in Dortmund nichts zu sehen, dafür machte sich ein Teil der BVB-Fans auf der Südtribüne lautstark bemerkbar. Von der berüchtigten gelben Wand waren Schmähgesänge und -rufe gegen Dietmar Hopp, dem milliardenschweren Mäzen der TSG 1899 Hoffenheim, zu hören, Schiedsrichter Robert Hartmann ließ die Partie für einige Minuten unterbrechen. Schließlich veranlasste der Unparteiische eine Durchsage über die Stadion-Lautsprecher. Für den Fall, dass weiter beleidigende Gesänge zu hören seien, drohe sogar ein Abbruch der Partie gegen den SC Freiburg. BVB-Manager Michael Zorc sowie Gäste-Trainer Christian Streich lobten dieses Vorgehen.

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„Es ist immer wieder unsäglich, diese Schmähgesänge gegen eine Person“, kritisierte Zorc das Verhalten der Anhänger. „Das hat in unserem Stadion gar nichts zu suchen. Deshalb hat der Schiedsrichter richtig reagiert und die Partie unterbrochen.“ Zorc machte insbesondere Dortmunder Ultra-Gruppierungen für die Gesänge verantwortlich. „Ob wir uns davon distanzieren oder nicht - ich glaube nicht, dass es sie interessiert oder dass es einen Eindruck macht.“

BVB-Manager Michael Zorc ist ratlos

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Auch Freiburgs Trainer Streich fand die Maßnahme des Unparteiischen angemessen: „Ich bin zu 100 Prozent d’accord und der Erste, der vom Platz geht“, sagte der 54-Jährige nach dem Spiel. Auf einen möglichen Lösungsansatz und vorbeugende Maßnahmen für die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem BVB am kommenden Spieltag, gab er sich ratlos: „Ich kann nicht sagen, was passieren muss, damit es nicht weiter eskaliert.“ BVB-Manager Zorc kündigte indes an, man wolle „intern besprechen, wie wir da weiter vorgehen.“

Hintergrund sind Befürchtungen, im Duell der beiden NRW-Klubs am 25. Spieltag könne der Protest gegen den bei zahlreichen Fußball-Fans unbeliebten Hopp eskalieren, sind Vorkommnisse in den vergangenen Jahren und bei der Begegnung der Fohlen mit der TSG Hoffenheim am 23. Spieltag. Dort hatten Fans ein Plakat präsentiert, das den Mäzen im Fadenkreuz zeigt. Das hatten BVB-Anhänger schon 2008 im Block gezeigt. Für Streich eine Aktion mit möglichen verheerenden Konsequenzen: „So ein Bild mit Fadenkreuz ist nicht hinnehmbar. Dann kommen irgendwelche Verrückten und sagen: ‚Wir schreiten mal zur Tat.‘“