Dortmund. . Am Freitag erlebte Lukasz Piszczek beim 4:0-Erfolg über Frankfurt einen besonderen BVB-Abend. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Verlängert er?

Dieses Lächeln, strahlend, sogar beseelt, präsentierte Lukasz Piszczek auch noch am Tag nach seinem großen Abend. Bei Instagram veröffentlichte der BVB-Profi ein Foto, das ihn vor der Südtribüne zeigt, die Augen weit aufgerissen, die Zähne glänzen. Eigentlich hat der 34-Jährige schon viele besondere Spiele im Dortmunder Stadion erlebt, doch der 4:0 (1:0)-Erfolg am Freitagabend über Eintracht Frankfurt ließ die Endorphine trotzdem tanzen. Vermutlich weil der Pole selbst nicht mehr unbedingt damit gerechnet hatte, noch einmal so emotionale 90 Minuten zu erleben.

Trainer Lucien Favre hatte dem Außenverteidiger etwas überraschend einen Platz in der Dreierkette reserviert, weil Manuel Akanji das Vertrauen mittlerweile verpatzt hat. Und Piszczek arbeitete nicht nur erfolgreich daran, die Defensive zu stabilisieren, er erzielte auch noch die Führung in der ersten Halbzeit. Sein Schuss rauschte in die rechte Torecke, was die Fans dazu veranlasste, dem langjährigen Dortmunder mit Sprechchören ihre Liebe zu gestehen. Vor fast zehn Jahren packte Piszczek seine Umzugskartons und zog von Berlin ins Revier. In diesem Sommer könnte er sich verabschieden, sein Vertrag läuft aus. Doch die Leistung am Freitag lieferte Argumente dafür, die Zusammenarbeit doch noch zu verlängern.

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BVB-Sportdirektor Zorc: "Da gibt es noch keine finale Entscheidung"

"Wir sind in Gesprächen. Aber da gibt es noch keine finale Entscheidung", meinte Sportdirektor Michael Zorc im Gespräch mit dieser Redaktion. Der Auftritt von Piszczek habe ihn gefreut. "Er hat eine gute, solide Leistung gebracht. Das war rundherum gut." Trainer Favre lobte: "Er hat das gut gemacht. Das Tor hat er mit dem linken Fuß gemacht. Das war sehr wichtig. Wichtig für ihn und für uns alle." Der Gehuldigte selbst sprach von einer konzentrierten, geduldigen Leistung. "Wir haben wenig zugelassen", erklärte Piszczek.

Tatsächlich wirkte der BVB nach den zwei turbulenten Niederlagen gegen Werder Bremen (2:3) und Bayer Leverkusen (3:4) deutlich gefestigter, souveräner. "Vielleicht waren die zwei Auswärtsspiele eine Warnung für uns", mutmaßte Piszczek. "Wir hatten ein besseres Bewusstsein für das gemeinsame Verteidigen als zuletzt. Es war eine sehr, sehr solide Leistung, die auf einem soliden Fundament basierte", sagte Zorc. Die Tore erzielten neben Piszczek (33.), Jadon Sancho (50.), Erling Haaland (54.) und Raphael Guerreiro (74.).

BVB-Neuzugang Emre Can lobt die Mannschaft

Weiterhin bleibt die Saison der Borussia also eine kuriose. Mal wirkt die Elf von Favre wie ein Titelkandidat, begeistert, berauscht. Mal enttäuscht sie, schwankt, wackelt. Immerhin deutete sich gegen Frankfurt an, dass sich der Transfer von Emre Can (Juventus Turin) auszahlen könnte. Der Nationalspieler brüllte, gestikulierte, schob seine Mitspieler nach vorne, nach hinten. „Wir haben heute gemeinsam verteidigt - als Mannschaft“, sagte Can. „Wenn wir so weitermachen, dann kann hier etwas sehr, sehr Erfolgreiches entstehen." Denn: „Nach vorne geht immer was.“

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Möglicherweise auch am Dienstag, wenn in Paris Saint-Germain ein ganz anderer Gegner als Frankfurt nach Dortmund kommt. Im Champions-League-Achtelfinale trifft der BVB auf Ex-Trainer Thomas Tuchel, muss zudem Superstars wie Neymar oder Kylian Mbappé bändigen. Falls Akanji weiterhin nur zuschauen darf, könnte dabei wieder Piszczek helfen.

Als dieser vor zwei Jahren seinen Vertrag verlängerte, wurde er mit den Worten zitiert: "Ich bin zwar kein gebürtiger Dortmunder, doch dieser Verein und diese Fans sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich seit Jahren als echter Borusse fühle." Vielleicht folgen ja noch weitere besondere BVB-Abende - sogar in der nächsten Saison.