Dortmund. Dortmund ist nach der 3:4-Pleite in Leverkusen zurück in der Erfolgsspur. Gegen Eintracht Frankfurt feierte der BVB einen souveränen 4:0-Sieg.

Schon in der vierten Minute setzte der Neue ein Zeichen. Emre Can hatte etwas dagegen, dass der Frankfurter Filip Kostic in den Dortmunder Strafraum eingedrungen war. Entschlossen grätschte der von Juventus Turin gekommene Winter-Neuzugang den Ball ins Aus. Und das vor der Südtribüne, die natürlich begeistert war. Bei aller spielerischen Klasse und offensiven Wucht, die diese BVB-Mannschaft zweifelsohne besitzt: So einer fehlte ihr noch.

Emre Can gab den Schwarz-Gelben in der Defensiv-Zentrale mit Kampfstärke, Übersicht und erkennbarer Übernahme von Verantwortung die gewünschte Stabilität. Und so feierte der deutsche Nationalspieler ein gelungenes Heimdebüt: Borussia Dortmund zeigte nach dem enttäuschenden 3:4 in Leverkusen eine gute Reaktion und schaffte einen ebenso eindrucksvollen wie wertvollen 4:0-Erfolg gegen Eintracht Frankfurt. Dieser Sieg erhält den Borussen die Verfolgerrolle im Titelkampf mit dem FC Bayern und RB Leipzig.

Beinahe wäre der BVB schon früh in Führung gegangen. In der neunten Minute hatte Frankfurts aus Leipzig gekommener Österreicher Stefan Ilsanker Dortmunds Kraftpaket Erling Haaland rechts vor dem Strafraum zu Boden geschickt. Den Freistoß drehte Raphael Guerreiro mit links gekonnt direkt aufs Tor - Pfosten rechts unten.

Die Dortmunder, die auch ohne die verletzten Marco Reus und Julian Brandt noch eine namhafte Offensive aufzubieten hatten, suchten ihren Stärken entsprechend immer wieder den Weg nach vorne. Doch die Durchgänge zum Ziel wurden ihnen in der ersten halben Stunde noch von wachsamen Frankfurtern versperrt.

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BVB: Lukasz Piszczek rechtfertigt das Vertrauen

In der 33. Minute aber fällte Achraf Hakimi, als er wieder kein Durchkommen sah, die richtige Entscheidung: Er legte den Ball aus dem Strafraum zurück, genau dorthin, wo die Frankfurter Lukasz Piszczek übersehen hatten. Der Routinier, von Trainer Lucien Favre anstelle des zuletzt wiederholt indisponierten Manuel Akanji als rechtes Glied der Dreier-Abwehrkette aufgeboten, schlug einen geschickten Haken und zog dann mit links ab - 1:0.

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Die Frankfurter wirkten danach angeschlagen, ungenau nach vorne gespielte Bälle kamen zügig wieder zurück. Die Dortmunder erkannten das, ließen nicht nach, spielten auf das zweite Tor noch vor der Halbzeit. Doch es fiel erst nach dem Wechsel - allerdings zu einem psychologisch guten Zeitpunkt. In der 50. Minute konterte der BVB - von Mats Hummels hinten über Axel Witsel im Zentrum bis zu Jadon Sancho links vorne. Der Engländer ließ Eintracht-Kapitän David Abraham ins Leere grätschen und vollendete kühl zum 2:0.

Damit war Frankfurts Widerstand gebrochen. Der BVB blieb weiter gierig - und belohnte sich schon in der 54. Minute erneut selbst:

Sancho spielte steil auf Hakimi, der passte nach innen, wo Erling Haaland seinen Job als Mittelstürmer machte. 3:0, alles klar.

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Sonderapplaus für BVB-Zugang Emre Can

Zehn Minuten später bekam Emre Can, der in der ersten Hälfte einmal schmerzhaft attackiert worden war, noch einmal Sonderapplaus: Trainer Favre nahm den kampfstarken Strategen vom Feld und gab Mo Dahoud eine Chance.

Der BVB blieb in Spiellaune, Guerreiro erhöhte mit beherztem Schuss auf 4:0 (74.). Wenn bei den Dortmundern das Bällchen einmal rollt, dann rollt es richtig. Schon vor dieser Partie hatten sie die meisten Tore aller Bundesligisten geschossen, jetzt sind es bereits 63. Und seine Heimstärke hat der BVB auch untermauert. Als einziger Bundesligist ist er in dieser Saison im eigenen Stadion noch ungeschlagen. Die Fans genossen es, ihre Mannschaft an diesem Freitagabend wieder richtig feiern zu können. Man weiß bei ihr ja nie, was als nächstes kommt...